Ureinwohner Alaskas und Greenpeace-Aktivisten haben am Donnerstag gemeinsam gegen das geplante Erdölprojekt «Northstar» des Mineralölkonzerns BP/Amoco protestiert. Auf der Jahreshauptversammlung des Ölmultis warnten die Umweltschützer die BP-Hauptaktionäre vor den klimatischen Folgen einer weiteren ungebremsten Erdölexploration in Alaska.

London. Zum Auftakt der Konferenz hielten Angehörige vom Volk der Gwich’in Athabascan eine flammende Rede, in der sie die schon jetzt zu beobachtende massive Zerstörung ihrer Heimat durch die Erdölförderung schilderten. An den BP-Chef John Browne richteten sie den eindringlichen Appell, das Northstar-Projekt umgehend zu begraben. BP engagiert sich seit Jahren mit hohem finanziellen Einsatz in Alaska. Mit riskanter Technologie sollen sowohl auf dem Festland als auch im bislang noch unberührten Arktischen Ozean neue Erdöl- und Erdgasgebiete erschlossen werden. Das Northstar-Projekt ist am weitesten fortgeschritten – schon ab 2001 wollen die Briten als erster Konzern im eisbedeckten Polarmeer nördlich von Alaska Erdöl fördern. Nach Greenpeace-Ansicht sind die geplanten Projekte eine massive Gefahr für das Klima und die Meere. So belegen Zahlen das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – in dem UN-Gremium sind die weltweit angesehensten Klimawissenschaftler vertreten – dass bereits die Ausbeutung und Verbrennung der bekannten und wirtschaftlich erschliessbaren fossilen Brennstoffe eine CO2-Menge freisetzen würde, die für das Erdklima nicht zu verkraften wäre. Neue Ölvorkommen zu erschliessen, noch dazu in ökologisch hochsensiblen Gebieten ist daher unverantwortlich. Die westliche Arktis ist schon heute eine der am stärksten bedrohten Regionen der Erde. So schreitet die jährliche Erwärmung dort dreimal so schnell voran wie im weltweiten Durchschnitt. Messungen des norwegischen Nansenzentrums für Umwelt und Wissenschaft ergaben, dass die Ausdehnung des arktischen Eises um 4,6 Prozent zurückging und die gesamte Eisregion zwischen 1978 und 1994 um 5,8 Prozent kleiner wurde. Der Lebensraum der Karibus, Eisbären und Walrosse ist dadurch bedroht.


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