Greenpeace packt mit einer Kampagne das Ozonproblem an. Denn Ozonsmog wird akzeptiert und geschluckt, ebenso wie das Verkehrswachstum, die allgegenwärtige Luftverschmutzung und die daraus resultierenden Gesundheitsfolgen – von chronischer Bronchitis bis häufigeren Asthmaanfällen. Greenpeace Schweiz hat es sich deshalb zum Ziel gemacht, dem Vollzug der Luftreinhalteverordnung nachzuhelfen. Die Ozonkampagne wird dem Vollzugsnotstand in der schweizerischen Luftreinhaltepolitik auf den Grund gehen sowie Lösungen präsentieren.

Zürich.
Die Luftverschmutzung in der Schweiz ist bestens dokumentiert und schlecht bekämpft. Der Verlauf und das Ausmass der Emissionen sind bekannt, ein ausgeklügeltes Messnetz gibt Auskunft, wie oft und wie hoch die Grenzwerte für Stickoxide, Feinstäube (PM 10) und Ozon – die wichtigsten unter den gesundheitsschädigenden Luftschadstoffen – überschritten werden. Ebenso bekannt sind die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung, wie auch die Kosten, die jährlich wegen vermehrten Arztkonsultationen, Ernterückgängen oder Ausfall von Arbeitstagen entstehen. Von der Dokumentation zur Ergreifung wirksamer Massnahmen ist es aber – anscheinend – ein weiter Weg. Die Luftreinhaltepolitik des Bundes und der Kantone hatte sich zum Ziel gesetzt, bereits 1995 eine Reduktion der Luftschadstoffe Stickoxid und flüchtige organische Verbindungen – die sogenannten Vorläuferschadstoffe aus denen unter Einwirkung von Sonnenlicht und warmen Temperaturen Ozon entsteht – auf dem Niveau von 1960 zu erreichen. Dies war jedoch weder im Zieljahr 1995 der Fall, noch wird dies in absehbarer Zukunft eintreffen. Die Prognosen des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) sehen zudem düster aus: Trotz Einführung von Lenkungsabgaben wie z.B. der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe sowie verschärften Emissionsstandards (Euro 3-5) werden die Zielwerte für Stickoxide vorläufig nicht erreicht werden. Wächst zudem der Verkehr – als Hauptverursacher von Stickoxiden – wie prognostiziert ab 2005 erneut wieder an, muss überdies mit einer Zunahme der NOx-Emissionen und damit auch der Ozonwerte gerechnet werden. Für Greenpeace ist dieser Zustand nicht länger haltbar. Die Umweltorganisation ruft mit der diesjährigen Kampagne dazu auf, Gegensteuer zu geben. Mit einem Ozon-Messbus, Internet-Auftritten und diversen Überraschungen fordert Greenpeace diesen Sommer die rasche Umsetzung der Luftreinhalteverordnung unter dem Motto: «Greenpeace Gute Luft Kampagne», damit Kinder wieder draussen spielen können und Autos in der Garage geparkt werden.


Kontakt:
Judith Bucher, Koordinatorin der Klima- und Verkehrskampagne
01 447 41 41