Greenpeace-AktivistInnen aus Luxemburg, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Österreich und Deutschland schlagen vor der EU-Umwelt-Ministerversammlung Alarm, um einen weltweiten Stopp des Anbaus von Gentech-Pflanzen zu bewirken. Denn fast die Hälfte gewisser Schmetterlingsraupen sterben, wenn sie in Kontakt mit gentechnisch verseuchten Pflanzen kommen. Die AktivistInnen entfalteten ein riesiges Banner mit der Aufschrift: «Give Butterflies a Chance – Stop GenetiX Crops». Die Greenpeace-AktivistInnen – als Schmetterlinge verkleidet – fordern aufgrund der zunehmend auftauchenden Umweltrisiken weltweit einen Verzicht auf die Freisetzung genmanipulierter Organismen.

Luxemburg/Zürich. Eine kürzlich publizierte Studie der Cornell Universität zeigte, dass 44% der Raupen des Monarch-Schmetterlings, die von Pflanzen frassen, auf denen sich Bt-Mais-Pollen abgelagert hatte, innerhalb von 48 Stunden starben. Genmanipulierte Bt-Pflanzen, wie der Mais von Novartis und Monsanto enthalten ein Fremdgen, das sie ein Insektengift (gedacht gegen den Schädling Maiszünsler) produzieren lässt. In Europa wird Bt-176-Mais von Novartis in Spanien und Deutschland angebaut. Die in Luxemburg versammelten Umweltminister beraten über die Erneuerung der EU-Freisetzungsrichtlinien für gentechnisch veränderte Organismen (Direktive 90/220). Es besteht ein breiter Konsens, die alte Direktive zu verschärfen und so dem Bedürfnis von Bevölkerung, Umweltorganisationen und einzelnen Regierungen nach besserem Schutz vor den Gefahren freigesetzter gentechnisch veränderter Organismen gerecht zu werden. Das von Griechenland angeregte Moratorium auf die Zulassung neuer genmanipulierter Organismen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch der Anbau genmanipulierter Bt-Pflanzen muss jetzt gestoppt werden, solange noch Schmetterlinge in Europa herumfliegen. In wenigen Jahren kann es zu spät sein. Deshalb braucht es auch einen Stopp der bereits zugelassenen Bt-Pflanzen und einen grundsätzlichen Marschhalt für alle Freisetzungen genmanipulierter Organismen. In der Schweiz sind zwei Novartis-Bt-Maissorten als Nahrungsmittel zugelassen. Nun ist es am Bundesrat, ein Zeichen zu setzen und den wortreichen Versprechen von Umweltschutz und nachhaltiger Landwirtschaft endlich Taten folgen lassen: ein Verbot für den Anbau genmanipulierter Pflanzen, oder zumindest ein langjähriges Moratorium wäre ein guter Anfang.


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Bruno Heinzer, Greenpeace Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 67