Von Greenpeace im Mai in den USA durchgeführte Tests von Kinder- und Säuglingsnahrung brachten ans Tageslicht, dass eine Novartis-Porridge-Mischung für Kleinkinder sowohl genmanipulierten Mais als auch Gentech-Soja enthält. Dies, obwohl Novartis seinen Kunden und Kundinnen vorgaukelt, ihre Kindernahrung sei mit Sicherheit nicht genmanipuliert.

New York/Zürich. Nachdem im letzten Herbst Untersuchungen von Greenpeace Schweiz ergeben hatten, dass Novartis-Säuglingsnahrung der Marke «Mamina Soja» genmanipulierte Organismen enthielt (nicht nur widerrechtlich undeklariert sondern sogar als «bio» gekennzeichnet), nahm Novartis diese sofort vom Markt und versicherte, keine Gentech-Bestandteile mehr für Baby-Nahrung zu verwenden. Dies bestätigte Novartis in einem Schreiben vom 11. Juni dieses Jahres an Greenpeace: «Somit können unsere Konsumentinnen und Konsumenten davon ausgehen, dass unsere Kindernahrung keine gentechnisch veränderten Organismen oder deren Bestandteile enthält.» heisst es da. Gleichzeitig verkauft der Pharma- und Agro-Riese in den USA aber weiterhin sein «Gerber Mixed Cereal» für Babies, das sowohl Novartis Bt-176-Mais (mit eingebauter Antibiotika-Resistenz!) als auch RoundupReady-Soja von Monsanto enthält. Bereits vor zwei Jahren hatte Novartis doppeltes Spiel betrieben: In einem Brief an den US-Präsidenten Bill Clinton machte sich der Konzern gegen die Deklaration von Gentech-Food und gegen die Trennung von natürlichen und gentechnisch manipulierten Zutaten stark – während er den KonsumentInnen gleichzeitig vollständige Transparenz und Wahlfreiheit vorgaukelte. Man darf gespannt sein, wie Novartis den besorgten Eltern zu erklären versucht, weshalb nicht auf beiden Seiten des Atlantiks die gleichen Qualitäts- und Gesundheitsstandards gelten und welche Risiken Schweizer und Schweizerinnen beim Kauf von Novartis-Produkten für ihre Babies eingehen, sobald sie sich mit ihren Kindern ins Ausland wagen. Greenpeace fordert Novartis auf, das Gentech-Doppelspiel sofort zu beenden und den schönen Worten endlich Taten folgen zu lassen – genmanipulierte Organismen haben im Essen nichts zu suchen, und schon gar nicht in Baby-Nahrung.


Kontakt:
Bruno Heinzer, Koordinator der Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41