Mit einem Riesentransparent an der Berner Kornhausbrücke fordern Greenpeace AktivistInnen griffige Sofortmassnahmen gegen Ozonsmog. Auf dem Banner – mit 525 Quadratmetern das wohl grösste, das jemals in der Schweiz hing – steht: «Ozonsmog macht krank – Autos, macht Pause!» Sommersmog wurde dieses Jahr unter anderem aus Bern, Basel, Biel, Genf, Lausanne, Lugano, St. Gallen und Zürich gemeldet. Greenpeace fordert jetzt Massnahmen, die bei hohen Ozonwerten sofort greifen: Geschwindigkeitsbeschränkungen, Fahrverbote für Autos mit geraden resp. ungeraden Nummern und eine befristete Verbilligung der Bus-, Zug- und Trambillette.
Bern. Bund und Kantone wollen das Ozon-Problem mit langfristigen Massnahmen bekämpfen. Doch die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Damit kriegen wir den Ozonsmog nicht in den Griff. Der Grenzwert wird jeden Sommer mehrhundertfach und massiv überschritten, im Tessin beispielsweise werden statt der erlaubten 120 Mikrogramm pro Stunde satte 300 Mikrogramm gemessen. Deshalb fordert Greenpeace jetzt Sofortmassnahmen. Eine Studie des Umweltberatungsbüros Elektrowatt Engineering hat im Auftrag von Greenpeace mögliche Wirkungen von Sofortmassnahmen untersucht. Demnach müssen Bund und Kantone bei hohen Ozonwerten folgende Massnahmen ergreifen, um die Ozonspitzen zu brechen: • alternierende Fahrverbote für Autos mit geraden resp. ungeraden Nummern. • Geschwindigkeitsbeschränkungen • befristete Verbilligung der Bus-, Zugs- und Trambillette Die Sofortschritte zur Rettung unserer Gesundheit zielen vorab auf den Verkehr, denn Hauptursache von Ozonsmog sind Autoabgase. Unter intensiver Sonneneinstrahlung bildet sich aus Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen ein giftiges Luftgemisch, das bis in die feinsten Verästelungen der Lunge vordringt. Folge: Die Bevölkerung, insbesondere Kinder, leiden unter Atembeschwerden, Asthma und Allergien. Zwar hat in den letzten Jahren der Ausstoss von Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden dank diverser Massnahmen abgenommen. Doch das genügt nicht. Im Gegenteil: Sämtliche Verkehrsexperten prognostizieren, dass der Verkehr in den nächsten Jahren massiv zunehmen wird – und damit auch die Stickoxide. Jetzt müssen Bund und Kantone beweisen, dass sie die Gesundheit ihrer Bürger und Bürgerinnen ernst nehmen. Nicht zuletzt verursacht die verkehrsbedingte Luftverschmutzung Gesundheitskosten von 3,6 Milliarden Franken jährlich, kostet mithin jeden Einwohner rund 500 Franken. Um den Forderungen nach einer Soforthilfe für die Luft Nachdruck zu verleihen, tourt Greenpeace ab heute mit einem Spezial-Bus durch die Schweiz. Der Bus misst die Luftqualität unter anderem in den Kantonen Bern, Zürich, Waadt, Tessin und Genf und führt damit das Ozonproblem hautnah vor die tränenden Augen.
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