ERSTE STELLUNGNAHME VON GREENPEACE ZU DEN SCHLUSSFOLGERUNGEN DER EKRA AN DER PRESSEKONFERENZ VOM 7. FEBRUAR IN BERN. Greenpeace sieht im Bericht der EKRA eine wertvolle Diskussionsgrundlage und begrüsst die Ausweitung sicherheitstechnischer Kontrollmassnahmen gegenüber den alten Konzepten der Nagra als Fortschritt.

Zürich/Bern. Greenpeace geht mit der EKRA weitgehend einig darin, dass als oberstes Gebot die grösstmögliche Sicherheit anzustreben ist. dass man sich am Prinzip der Rückholbarkeit orientiert und damit künftigen Generationen ermöglicht, ein Lager zu verschliessen oder weiter zu beobachten, dass am Verursacherprinzip festgehalten wird (Atommüll-Entsorgung muss im Inland realisiert werden), dass die gesellschaftliche Akzeptanz Voraussetzung für die Realisierung eines Lagers ist.Wir teilen die Ansicht, dass weitere Untersuchungen unabdingbar sind, um sich ein genaueres Bild von der konkreten Ausgestaltung der Lagermöglichkeiten (unter Einbezug von Reversibilität, Kontrolle, Unterhalt) machen zu können. Insofern betrachtet Greenpeace die Arbeit der EKRA als Zwischenetappe. Aber der gordische Knoten bleibt ungelöst: Nach wie vor wird Tonne um Tonne Atommüll produziert, ohne dass jemand weiss, wie die radioaktive Fracht befriedigend entsorgt werden kann. Die EKRA hat einen möglichen Weg zur technisch-wissenschaftlichen Entscheidungsfindung vorgezeichnet. Doch ein gesellschaftspolitischer Konsens ist noch in weiter Ferne.Als wesentliche politische Voraussetzung erachtet Greenpeace:die verbindliche Datierung des Ausstiegs aus der Atomenergie – d.h. die klare Deklaration und Begrenzung der atomaren Abfälle, wie sie in den beiden Initiativen der Umweltorganisationen vorgezeichnet sind – und damit die Gewissheit, dass ein unlösbares Problem nicht noch vorsätzlich weiter vergrössert wird. die Reform der beteiligten Institutionen – insbesondere der Nagra – und die Entflechtung des Atomfilzes.die Demokratisierung des Entscheidungsprozesses und die Garantie des Mitentscheidungsrechts der Bevölkerung.die finanzielle Sicherstellung der Forschungsarbeiten und des gesamten Entsorgungsaufwands durch die Verursacher.Greenpeace wird nach eingehendem Studium des Berichts der EKRA ausführlicher Stellung beziehen. Eine Gesamtbetrachtung der Entsorgungsfrage ist erst nach der Totalrevision des Atomgesetzes möglich.

Kontakt:

Stefan Füglister, Atomkampagne Greenpeace (z.Zt. in Bern)

079 / 222 82 59