Gut zwanzig als Hühner kostümierte Greenpeace-AktivistInnen suchten heute Mittag den Migros-Hauptsitz in Zürich heim. Die Umwelt-AktivistInnen protestieren dagegen, dass ihre Artgenossinnen aus den Migros eigenen Optigal-Betrieben mit Gentech-Futter gemästet werden. Mit Transparenten, auf denen «OptiGal, nicht OptiGen» und «Gentech-Futter will kein Huhn, wann wird auch Migros etwas tun?» steht, gackern die Protesthühner durch die Migros-Filiale, verteilen Flugblätter und kippen genmanipuliertes Optigal-Futter vor den Eingang. Mit dieser Aktion fordert Greenpeace von der Migros-Konzernleitung ein klares Bekenntnis zu gentechfreien Produkten und eine Absage an die bisherige Wischiwaschi-Politik in Sachen Gentechnologie.
Zürich. Lieferscheine und Laborproben, die
Greenpeace vorliegen, brachten es an den Tag: Migros, die grösste
Hühnerproduzentin der Schweiz, mästet ihre Hühner mit
Gentech-Futter. Beson-ers bedenklich: Die Hühner stammen aus
Optigal-Betrieben und sind mit dem «M-Sano»-Label oder dem Aufdruck
«aus artgerechter Fütterung» versehen. Letztes Jahr wurden nicht
weniger als 80’000 Tonnen genmanipulierter Soja und Mais in die
Schweiz importiert. Greenpeace ist dem Verbleib der Gentech-Charge
nachgegangen und auf den Migros-Hühnerfarmen fündig geworden. Bei
der Fütterung mit gentechnisch veränderten Organismen handelt es
sich nicht um ein Versehen oder um Einzelfälle: Sie erfolgt
systematisch, bezieht die Migros-Tochter Optigal doch vom
Futtermittelhersteller Provimi, mit dem sie vertraglich verbunden
ist, tonnenweise Gentechfutter. Eine lange, lückenlose Gentech-Spur
zieht sich also von amerikanischen Soja- und Maisfeldern über den
Futtermittelkonzern Provimi zu den Optigal-Farmen, den
Migros-Hühnern und letztlich zu den Tellern der KonsumentInnen.Dass
es auch anders geht, zeigt Konkurrentin Coop: Sie hat in den
letzten Monaten ein aufwendiges Warenflusskontrollsystem aufgebaut,
um die Gentechfreiheit ihrer Legehennen und Poulets
sicherzustellen, und garantiert bei sämtlichen
Natura-Plan-Produkten, dass die Nutztiere nicht mit Gentech-Futter
gemästet wurden. Die Migros hingegen scheint sich um Umwelt und
Konsumentenwünsche zu foutieren, was sich auch darin zeigt, dass
sie trotz gegenteiliger Versprechen weiterhin genmanipuliertes
Haustierfutter verkauft. Die Bevölkerung will natürliche und
gesunde Lebensmittel ohne Genmanipulation – auch nicht via
Futtertrog der Tiere. Migros soll endlich klar auf genmanipulierte
Organismen in ihrer ganzen Eigenproduktion
verzichten, auch bei tierischen Produkten wie Poulets, Fleisch,
Milch und Eiern. Greenpeace hat genug von den schwammigen
Versprechen und Vertröstungen der Migros, es braucht jetzt endlich
konkrete Taten, die zeigen, dass Migros die Bedürfnisse der
KonsumentInnen und den Schutz der Umwelt wirklich ernst nimmt.
Kontakt:
Bruno Heinzer, Greenpeace Genschutz-Kampagne 01 / 447 41 41
oder
079/400 88 31
Greenpeace Medienabteilung 01 / 447 41 11