Heute morgen um 9.30 Uhr ist der erste Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague Richtung Schweiz losgefahren. Er wird morgen im atomaren Zwischenlager in Würenlingen (ZWILAG) erwartet. Greenpeace besetzt den Umladekran beim Zwilag, um auf den Unsinn und die Gefährlichkeit der Wiederaufarbeitung sowie die damit verbundenen Risiko-Transporte durch Europa aufmerksam zu machen.
Zürich. Die heutige Retourkutsche ist nur der Auftakt für viele Atommüll-Transporte in den kommenden Jahren. Die Schweizer AKW-Betreiber haben mit der La Hague-Betreiberin Cogéma Verträge zur Wiederaufarbeitung über mindestens 765 Tonnen abgebrannter Brennelemente abgeschlossen. Was exakt in welchen Mengen aus der Wiederaufarbeitungsanlage zurückerwartet werden muss, weiss niemand.
Die Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen wird von den AKW-Betreibern als sinnvolles Recycling gepriesen. Davon kann keine Rede sein, da bei der Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennstäben gerade mal 1 Prozent Plutonium herausgelöst wird. Für diese Kleinstmenge von wiedergewonnenem radioaktivem Material kontaminiert dieses innerhalb der Wiederaufarbeitungsanlage alles, womit es in Berührung kommt: Geräte, Kleider, Werkzeuge und sogar die Gebäude. Resultat der Wiederaufarbeitung ist somit ein Vielfaches des Atommülls. Wohin damit, weiss niemand. Und das weltweit einzige Lager für schwachaktiven Atommüll im schwedischen Forsmark leckt.
Die unsinnige Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennstäben schädigt die Menschen und die Natur um die Anlage von La Hague in nachhaltiger Weise. Jedes Jahr werden 230 Millionen Liter radioaktive Abwässer ins Meer geleitet, die Verseuchung ist bis nach Norwegen nachweisbar. Eine neue französische Studie kommt zum Schluss, dass das Risiko an Krebs insbesondere an Kinderleukämie zu erkranken in der Gegend um La Hague signifikant erhöht ist.
Greenpeace fordert den sofortigen Stopp der Wiederaufarbeitung und ruft das Schweizer Parlament auf, am Verbot der Wiederaufarbeitung im neuen Kernenergiegesetz festzuhalten.
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Weitere Informationen: Henriette Eppenberger, Greenpeace Atomkampagne 01/ 447 41 23 Greenpeace Medienabteilung 01/ 447 41 11