Mit dem Nein des Nidwaldner Stimmvolks zum Sondierstollen ist die Atomindustrie um eine Hoffnung ärmer. Der Wellenberg ist nun als Standort für das erste schweizerische Atommüll-Langzeitlager endgültig vom Tisch. Jetzt gilt es, auf die Abfallvermeidung zu setzen. Ein Ja zur Initiative «Strom ohne Atom» reduziert die Atommüllmenge um 50 Prozent.
Das Atommüllproblem ist und bleibt ungelöst. Der Wellenberg war nie eine sichere Lösung. Zum einen, weil die geologische Untersuchung mittels Sondierstollen höchstwahrscheinlich die fehlende Eignung erwiesen hätte. Zum andern, weil der Wellenberg nur gerade ein Prozent der in den Abfällen enthaltenen Radioaktivität hätte aufnehmen können.
Eine gegenüber künftigen Generationen verantwortbare Lösung muss also nach wie vor gesucht werden. Als ersten Schritt fordert Greenpeace den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie und den sofortigen Stopp der Wiederaufarbeitung. Das vermindert den Atommüll um rund die Hälfte. Danach ist zu klären, nach welchem Konzept die Atommüll-Langzeitlagerung erfolgen soll. Ein Langzeitlager muss überwachbar und reparierbar konzipiert werden. Das erlaubt, die gefährlichen radioaktiven Abfälle zurückzuholen und besser zu verwahren, falls die Lagerstätte im Laufe der Zeit undicht werden sollte. Greenpeace will ausserdem, dass die Standortkantone ein Mitspracherecht erhalten. Das erhöht die Sicherheit. Denn das Volk wird einer Lösung nur dann zustimmen, wenn es von der bestmöglichen Sicherheit überzeugt ist.