An einer Kundgebung am Horgener Europa-Hauptsitz von DOW Chemical gedachten heute früh rund hundert Personen des 18. Jahrestages der Bhopal Katastrophe, der weltweit schlimmsten Chemiekatastrophe. Mit Fackeln und mit Transparenten, auf denen Gerechtigkeit für Bhopal gefordert wurde, erwarteten sie die Angestellten von Dow vor dem Firmeneingang. Die Aktion fand in Rahmen von weltweiten Aktionen in mehreren Greenpeace-Ländern, darunter Indien und USA statt. Greenpeace wird nicht lockerlassen, bis Dow – die Rechtsnachfolgerin von Union Carbide – ihre Verantwortung endlich wahrnimmt.

Zürich/Horgen. Heute früh sind die rund 550
Angestellten von Dow an ihrem Horgener Europa-Hauptsitz mit einer
Mahnwache und Fackeln empfangen worden. «Wir fordern Gerechtigkeit
in Bhopal – DOW! Clean up Bhopal NOW!» forderten die bereits im
Morgengrauen angereisten rund hundert KundgebungsteilnehmerInnen.
Die Kundgebung wurde mit der Kunstperformance «Red Responsibility»
des Schweizer Künstlerduos Thomas Haucke und Sabina Kaeser («DAS
ARCHIV») abgerundet. Die Kunstaktion thematisierte die Verstrickung
der Dow-Manager mit Bhopal.

Anlässlich des 18. Jahrestages der
Bhopal-Katastrophe finden in mehreren Greenpeace-Ländern Aktionen
gegen Dow statt, darunter eine Back-to-Sender Aktion in
Mumbay/Indien, bei der der indischen Dow-Vertretung stark
kontaminiertes Bhopal-Wasser und belasteter Boden von der
stillgelegten Todesfabrik in Bhopal sowie 4’000 Besen aus ganz
Indien übergeben wurde. Ein Teil der Giftfracht wurde bei der
kürzlich erfolgten, von den indischen Polizeikräften brutal
nieder-geknüppelten Sicherungsaktion aus Bhopal hinausgeschafft.
Weitere Aktionen sind geplant.

Die Kampagne Gerechtigkeit für Bhopal hat in
Horgen bereits einige Kontroversen. Einzelne Sitzstreiks und
private Mini-Kundgebungen lösten in den vergangenen Tagen bei DOW
Nervosität und teils heftige Reaktionen aus. So kam am von
Greenpeace organisierten Infoanlass von Seiten der Horgener
mehrfach die Befangenheit der Standortgemeinde gegenüber ihrer
wichtigsten Steuerzahlerin zur Sprache. Greenpeace erwartet dennoch
von der Gemeinde und ihren Behörden eine Intiative zugunsten der
Menschen in Bhopal und ein ernsthaftes Engagment auch gegenüber dem
Dow-Management.

Greenpeace und die Organisationen der
Bhopal-Überlebenden fordern von DOW:

1. Die vollständige Sanierung des verseuchten
Fabrikgeländes in Bhopal

2. Medizinische und finanzielle
Wiedergutmachung für die Überlebenden der Katastrophe

3. Garantierte medizinische Langzeitversorgung
und sauberes Trinkwasser für alle Betroffenen

Kontakt:

Greenpeace Chemiekampagne, Matthias Wüthrich 01 447 41 31

Medienabteilung 01 447 41 11