650 Umweltschützer aus aller Welt protestieren gegen die Blockadehaltung des Ölkonzerns beim Klimaschutz. Aus Protest gegen die klimaschädliche Politik des Ölkonzerns Esso ketteten sich Greenpeace-Aktivisten aus aller Welt heute früh an die Zapfsäulen aller 28 Tankstellen des Ölmultis in Luxemburg. Die insgesamt 650 Aktivisten aus 31 Ländern, unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Libanon, Israel, der Schweiz, den USA und Japan spannten an den Tankstellen, darunter auch die größte Esso-Tankstelle der Welt, Banner mit der Aufschrift „Esso – No. 1 Climate Criminal“ (Esso – Klimaverbrecher Nr. 1) und „Stop Esso“. Die friedliche Demonstration in Luxemburg, an der auch der internationale Greenpeace-Geschäftsführer Gerd Leipold teilnimmt, ist Teil der weltweiten „Stoppt Esso-Woche“ von Greenpeace. Sie findet gleichzeitig zur UNO-Klimakonferenz in Neu Delhi/Indien statt.
Luxemburg/Zürich. Auf der Klimakonferenz
treffen sich Vertreter von 178 Staaten um über die Umsetzung des
Klimaschutzabkommens von Kyoto zu beraten. Die USA sind weltweit
für 25 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, nehmen
an der Konferenz jedoch nicht Teil. Die Lobbyarbeit des Ölkonzerns
trägt maßgeblich dazu bei, dass sich US-Präsident George Bush bis
heute weigert, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren.
«Esso unternimmt alles, um die US-Regierung auf ihrem
klimafeindlichen Kurs zu halten», sagt Gabriela von Goerne,
Klimaexpertin von Greenpeace, vor Ort in Luxemburg. «Esso macht
sich mitschuldig an den Folgen zunehmender Stürme, sintflutartiger
Regenfälle und Flutkatastrophen. Der Ölkonzern bestreitet bis
heute, dass die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas das Klima erwärmt
und die Intensität und Häufigkeit von Unwettern erhöht.» Greenpeace
fordert Esso auf, seine Blockadehaltung aufzugeben und endlich in
den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren.
Esso investiert nicht wie andere Ölkonzerne in erneuerbare
Energien, sondern konzentriert sich ausschließlich auf das
Ölgeschäft. «Globale Konzerne wie Esso müssen endlich auch globale
Verantwortung zeigen», fordert von Goerne. «Statt mit seinen
Milliarden neue Ölfelder auszubeuten, muss Esso endlich in moderne
Energieformen investieren, die das Klima nicht weiter
aufheizen.»
Insgesamt investieren der Öl-Konzern Esso bzw. seine
Muttergesellschaft ExxonMobil weltweit jährlich knapp zehn
Milliarden US-Dollar in die Suche und Ausbeutung neuer Erdöl- und
Erdgasvorkommen. Esso verbuchte allein im Jahr 2001 einen Umsatz
von ca. 213 Milliarden US Dollar. Das entspricht in etwa dem
Bruttosozialprodukt von Schweden.
Kontakt:
Rückfragen bitte an den Pressesprecher Clément Tolusso (vor
Ort), 079 213 41 06 oder an die Klima-Expertin Dr. Gabriela von
Goerne, Tel. 0049 171-8781-191 (ebenfalls vor Ort). Gerd Leipold,
Chef von Greenpeace International, erreichen Sie über
Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0049 171-8780-778. Fotomaterial
von der Aktion erhalten Sie unter Tel. 0049 40-30618-377,
BetaSP-Material unter Tel. 0049 40-42910110.