Zhu Yangling aus Shanghai ist heute in die Schweiz gereist, um gegen die Gentech-Politik von Nestlé zu protestieren. Die Mutter eines dreijährigen Sohnes fordert von Nestlé-Chef Brabeck, keinen Gentech-Food mehr zu produzieren. Eine Greenpeace Untersuchung hat sie darauf aufmerksam gemacht, dass das Nesquik, das sie jeden Morgen mit ihrem dreijährigen Sohn trinkt, genmanipulierte Bestandteile enthält. Im Gegensatz zur Schweiz ist Nesquik in China nicht gentechfrei und wird ohne Deklaration vertrieben.
Zürich/Vevey. Frau Zhu, besuchte während zweier
Jahre die Hotelfachschule in der Schweiz, und gewann in dieser Zeit
Vertrauen in die Produkte von Nestlé. Wieder zurück in China hatte
sie deshalb bei der Ernährung ihres Kleinkindes voll auf
Nestlé-Lebensmittel gesetzt. Empört darüber, dass sie jahrelang
ahnungslos ihrem kleinen Sohn Gentech-Food zu essen gegeben hatte,
reichte sie, heute leitende Angestellte in einem Finanzinstitut,
gegen den Schweizer Multi Strafanzeige ein. Das Gericht in Shanghai
hat die Klage im Juni anerkannt und eine unabhängige Laboranalyse
angeordnet, die die positive Probe von Greenpeace bestätigte. Das
Gerichtsverfahren ist noch hängig.
Die langfristigen Folgen des Anbaus
genmanipulierter Pflanzen und der Verzehr daraus produzierter
Nahrungsmittel sind nicht abzuschätzen. Entsprechend ablehnend
stehen KonsumentInnen weltweit diesen möglicherweise
gesundheitsschädlichen Produkten gegenüber. Nestlé respektiert
diesen KonsumentInnenwillen aber nicht in allen Weltge-genden
gleichermassen. Im Gegensatz zu Europa spekuliert Nestlé in ärmeren
Ländern wie China mit der vermeintlichen Unwissenheit der
Bevölkerung und setzt ihnen undeklariert Gentech-Food vor. Dies
brachten wiederholte Greenpeace-Stichproben in China an den Tag. In
beliebten Nestlé-Produkten wie Nesquik, aber auch in Baby-Nahrung
des Schweizer Konzerns wurden dabei Gentech-Anteile
nachgewiesen.
Nestlé hatte sich bereits 2002 bei einem
Treffen mit einer internationalen Greenpeace-Delegation in Vevey
geweigert, auf deren Forderung einzugehen, die Verwendung
genmanipulierter Organismen auszuschliessen oder Gentech-Produkte
bis zum Ausstieg wenigstens systematisch zu deklarieren. Der
Nahrungsmittel-Multi ist nicht einmal bereit, auf die besonders
gefährlichen und weltweit geächteten Antibiotika-Resistenz-Gene zu
verzichten. Im Gegenteil: Für Nestlé scheint Gentech-Food nach wie
vor eine klare Zukunftsperspektive zu sein. Von diesem Kurs wird
nur abgewichen, wo die Gesetzgebung oder ein permanenter, starker
KonsumentInnenwiderstand den Schweizer Konzern dazu zwingt.
Kontakt:
Bruno Heinzer, Gentech-Kampagne Greenpeace Schweiz 079 / 400 88
31
Greenpeace-Medienabteilung 01 / 447 41 11
Der Kontakt mit Zhu Yanling kann über diese Nummern hergestellt
werden.