An der GV von Syngenta sind dem CEO Michael Pragnell heute mehrere Protestschreiben asiatischer Bauern-, Umwelt- und Indigenenorganisationen übergeben worden. Sie stellen klar, dass Gentech-Lösungen, wie sie Syngenta propagiert, das Hungerproblem nicht beheben, sondern vielmehr eine Bedrohung der Artenvielfalt und der Souveränität der Bauern darstellen. Von Syngenta fordern sie deshalb eine Abkehr von dieser Hochrisiko-Technologie. SWISSAID, die Erklärung von Bern und Greenpeace nehmen das Internationale Jahr des Reises zum Anlass, gemeinsam und mit besonderem Nachdruck auf die Gefahren des Einsatzes von gentechnisch veränderten Reissorten hinzuweisen.
Zürich. Bereits anlässlich ihrer Gründung im
Herbst 2000 machte Syngenta klar, dass sie voll auf Gentechnik
setzen will. Mit der weltweiten Promotion und dem Verkauf von
genmanipuliertem Saatgut und mit Patenten auf Pflanzen und deren
Gene hat Syngenta diese Strategie auch in die Tat umgesetzt. Mit
falschen Versprechen wie einer Verringerung des Chemieeinsatzes
durch Gentech-Pflanzen und Verunglimpfung des Biolandbaus versucht
Syngenta weltweit, vor allem im Süden, Landwirte zu Gentech-Kunden
zu machen. Doch die Bauern in Asien, wo Reis nicht nur Nahrung,
sondern Leben an sich bedeutet, lassen sich nicht so einfach über
den Tisch ziehen. Aus Anlass des Internationalen Jahr des Reises
haben sie offene Protestbriefe an den CEO von Syngenta
verfasst.
Die Protestschreiben von rund 30 asiatischen
Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die dem CEO von Syngenta
durch die Greenpeace-Vertreterin an der GV übergeben wurden,
sprechen Klartext. Syngenta wird vorgeworfen, dass sie aus den
Fehlern der «grünen Revolution» nichts gelernt hat. Dass Syngenta
die Gentechnik in Europa als Heilmittel gegen den Hunger zu
verkaufen versucht, beurteilen die Bauernvertreter als eine
schamlose Marketingparole, welche von keinen wissenschaftlichen
Daten gestützt werden kann. Anstatt weiter auf gefährliche
Technologien zu setzen, die bloss der Marktkontrolle durch den
Agrokonzern dienen, soll Syngenta, die von ihr und ihren
Vorgängerfirmen in Asien angerichteten Schäden bestimmen und die
Bauern entschädigen. Bauern und Bäuerinnen werden ihren Widerstand
gegen ein globales Landwirtschaftssystem, das Gewinne für Konzerne
wie Syngenta auf Kosten der Armen hervorbringt, im Rahmen einer
asienweiten People’s Caravan für Nahrungssouveränität im kommenden
September vielfältig artikulieren.
In der Schweiz werden SWISSAID, die Erklärung
von Bern und Greenpeace weiterhin auf die Gefahren und Risiken der
Gentechnologie hinweisen und sich für die Förderung ökologischer
und lokal angepasster Alternativen im Landbau einsetzen.
Kontakt:
Marianne Kuenzle, Greenpeace: 079 410 76 48 oder
Medienstelle 01 447 41 11
François Meienberg, Erklärung von Bern: 01 277 70 04 oder
(mobile: 076 404 21 73)
Caroline Morel, SWISSAID, 031 350 53 50