Greenpeace begrüsst die Absichten der indischen Regierung, das verseuchte Fabrikgelände in Bhopal zu sanieren – unter der Bedingung, dass dies unter strikter Anwendung des Verursacherprinzips und in Übereinstimmung mit den internationalen Standards erfolgt. Eine kürzlich in Bhopal vorgestellte Studie eines unabhängigen internationalen Expertenteams zeigt den Weg auf und beweist die Machbarkeit einer solchen Sanierung. Die von Greenpeace Schweiz initiierte Studie erfolgte unter Einbezug von Schweizer Altlasten-Experten.
Bhopal/Zürich. Wir sind froh, dass die indische
Regierung jetzt endlich die Dringlichkeit einer Sanierung der
Bhopal-Altlast anerkennt. Nach 20 Jahren Untätigkeit kommen diese
«ersten Schritte» jedoch reichlich spät. Die Sanierung darf kein
PR-Gag sein, sondern muss seriös geplant und durch-geführt werden.
Greenpeace und die Überlebenden-Organisationen der International
Campaign for Justice in Bhopal fordern von Indien ein transparentes
Vorgehen und den Einbezug aller Betroffenen. Die Sanierung muss
gemäss internationalen Standards erfolgen, wie es ein
hochkarätiges, unabhängiges internationales Expertenteam am 4.
November 2004 in Bhopal mit einer fundierten Machbarkeitstudie
vorgeschlagen hatte. Die Experten kommen darin zum Schluss, dass
das verseuchte Fabrikgelände dringend vollständig dekontaminiert
werden muss. Alle Gifte müssen ausgehoben und voraussichtlich in
einem Industrieland vernichtet werden. Die Sanierung des
Grundwassers dauert mindestens 10 Jahre. Die Sanierung muss unter
strikten Anwendung des Verursacherprinzipes erfolgen – Dow Chemical
muss zahlen!
Kontakt:
Matthias Wüthrich, Greenpeace-Chemie-Kampagne,
01 447 41 31 Medienabteilung, 01 447 41 11