Greenpeace-AktivistInnen hatten sich nach dem Grenzübertritt bis auf 200 Meter an den Novartis Hauptsitz genähert. Der Zoll schaltete sich allerdings nochmals ein und verhinderte die Übergabe der Giftmüllfässer an Novartis. Die Giftfässer, deren Inhalt bei der Elsässer Chemiemülldeponie Le Letten während Jahren unter freiem Himmel lag, wurde schliesslich beschlagnahmt. Der Giftmüll wird vom Amt für Umwelt und Energie (AuE, Basel-Stadt) einer fachgerechten Entsorgung zugeführt. Damit sind die wiederholten Beteuerungen der Basler Chemie widerlegt, dass keine akute Gefahr vom Chemiemüll aus Le Letten ausgeht. Greenpeace fordert von der Basler Chemie die Totalsanierung der wilden Chemiemülldeponien in der Region Basel. In diesem Sinne wird sie morgen an der Novartis-Generalversammlung intervenieren und Daniel Vasella an seine Verantwortung erinnern.

Basel. Mit der Entgegennahme des Mülls ist das
Chemiemülldeponie-Problem noch lange nicht gelöst. Greenpeace
fordert von den Verursachern die Totalsanierung der wilden
Chemiemülldeponien in der Region Basel und wird an der morgigen
Novartis-GV intervenieren.

Greenpeace findet fordert folgende
Sofortmassnahmen:

  1. Das gesamte Deponiegelände in Le Letten muss umgehend mit
    Sperrgittern abgesichert werden, so dass der direkte Zugang und
    jegliche direkte Exposition von Mensch und Umwelt unterbunden
    wird;
  2. Jeglicher akut gefährdender Giftmüll und das umgebende
    kontaminierte Erdreich müssen unter entsprechenden
    Sicherheitsvorkehrungen vollständig entfernt und fachgerecht
    entsorgt werden. Das Deponiegelände muss weiträumig und
    systematisch abgesucht werden. Es ist davon auszugehen, dass noch
    weiterer Giftmüll mit akutem Gefährdungspotential offen oder
    halbvergraben im Wald herumliegt.
  3. Novartis, Ciba und Syngenta müssen mit einer verbindlichen
    Absichtserklärung mit Zeitplan die Totalsanierung in Le Letten wie
    auch den anderen Deponieorten einleiten. Die Totalsanierung muss
    gemäss internationalen Standards erfolgen, wobei die
    Sanierungskosten gemäss Verursacherprinzip voll zu Lasten der drei
    Verursacherfirmen fallen.

Novartis & Co. haben innert wenigen Monaten
für eine Serie von Skandalen gesorgt. Nach dem untauglichen
Sanierungsprojekt für Bonfol, dem Neuwiller-Räumungsbefehl für
Roemisloch und der Trinkwassergefährdung in Muttenz ist es jetzt
der vierte Vorfall. Die vier Skandale zeigen: Novartis & Co.
arbeiten schlampig und verharmlosen die Gefahren. Greenpeace
verlangt ein Ende dieser verantwortungslosen Hinhaltetaktik und die
verursachergerechte Totalsanierung aller Chemiemülldeponien in der
Region Basel.

Kontakt:

Greenpeace-Chemiekampagne, Matthias Wüthrich (unterwegs) +41 44
447 41 31

Greenpeace-Medienabteilung +41 44 447 41 11