Heute präsentiert sich der diesjährige Genfer Autosalon mit dem Slogan «100 Jahre automobiler Fortschritt» erstmals der Öffentlichkeit. Statt Fortschritt vermerkt Greenpeace jedoch eine folgenschwere Fehlentwicklung. Denn im Treibstoffbereich wächst der CO2-Ausstoss ungebremst – entgegen allen Klimaschutzzielen. Deshalb protestiert Greenpeace in Genf mit Autowracks gegen die Kehrseite des privaten Strassenverkehrs und verlangt eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen. Ab heute, dem Tag, an dem das langersehnte Kyoto-Protokoll endlich in Kraft tritt, muss echter Klimaschutz das Rennen machen. Das kann nur eines heissen: eine substanzielle CO2-Abgabe.
Zürich/Genf. Heute informieren die Veranstalter
in Genf über den kommenden Jubiläums-Autosalon. Dies findet
ausgerechnet an jenem Tag statt, an dem das Kyoto-Protokoll in
Kraft tritt und die Welt auf griffige Massnahmen gegen den
Klimawandel hofft. Trotzdem huldigt die internationale
Autoindustrie in Genf vor allem dem verkaufsträchtigen Motto
«schneller, schwerer, schädlicher». Gegen diesen fatalen Tanz auf
dem Vulkan protestiert heute Greenpeace in Genf und weist mit drei
Autohinterteilen auf die Kehrseite des Strassenverkehrs hin. Wegen
dessen steigenden CO2-Emissionen ist die Schweiz weit davon
entfernt, ihre Klimaschutzziele einzuhalten. Greenpeace fordert
deshalb Kostenwahrheit, angefangen mit einer CO2-Abgabe.
Dies würde sich nicht nur auf die Klimapolitik
positiv auswirken, sondern auch auf die Gesundheit. OcCC, das
wissenschaftliche Beratergremium für die schweizerische
Klimapolitik, hat ausgerechnet: Würde man die CO2-Emissionen
beispielsweise dank einer Lenkungsabgabe um 10 % senken, könnten in
der Schweiz pro Jahr 500 vorzeitige Todesfälle und unzählige
Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen vermieden werden. Ebenfalls
könnten externe Kosten gespart werden. Denn der Strassenverkehr
verursacht momentan Gesundheitskosten von 1,525 Milliarden Franken
jährlich. Dazu kommen die derzeit nicht bezifferbaren Schäden durch
die Klimaveränderung, der hierzulande durch Gletscherschmelze,
Erdrutsche, Murgänge, Hitzesommer, Überschwemmungen und Stürme
sicht- und spürbar ist.
Die Auto- und Ölindustrie hat sich bislang
gegen echten Klimaschutz gewehrt. Heute, am symbolträchtigen
Kyoto-Tag, fordert Greenpeace sie auf, endlich verantwortungsvoll
zu handeln und eine hohe Lenkungsabgabe zu unterstützen. Damit
bekäme echter Klimaschutz, so Greenpeace-Klimaexperte Alex Hauri,
endlich eine Chance. Hauri: «Sobald die Auto- und Öllobby ihren
Widerstand aufgibt, wird die CO2-Abgabe Wirklichkeit.» Das sei
dringend nötig. Denn «Autofahren schadet Klima und Gesundheit».
Kontakt:
Alex Hauri, Klimakampagne Greenpeace Schweiz 01 / 447 41
25Greenpeace-Medienabteilung 01 / 447 41 11