Jugendliche vom Greenpeace-JugendSolarProjekt trafen heute den stellvertretenden Generalsekretär des UVEK Hans-Rudolf Dörig. Sie übergaben ihm vor einem über zwei Meter hohen Eis-Monument ein Stück des vom Verschwinden bedrohten Morteratsch-Gletschers. Die jungen Menschen drücken damit ihre Sorge über den Klimawandel und ihre Zukunft aus und fordern Bundesrat Leuenberger auf, sich in der Schweiz für starke Klimamassnahmen einzusetzen und international einem wirksamen Klimaschutz zum Durchbruch zu verhelfen. An der UNO-Klimakonferenz Ende November 2005 in Montreal wird sich eine Delegation von Jugendlichen aus der ganzen Welt, darunter die Schweiz für eine CO2-Reduktion von 30% bis 2020 und den Einbezug aller Länder in die Klimaschutz-Abkommen einsetzen.

Bern. In Montreal werden vom 28. November bis
9. Dezember 2005 rund zehntausend politische Vertreter aus aller
Welt debattieren und entscheiden, wie es nach 2012, dem Beginn der
zweiten Periode des Kyotoprotokolls weitergehen soll. Als Vertreter
der besonders vom Klimawandel betroffenen Schweiz müssen die
Schweizer Delegierten alles daran setzen, dass die richtigen
Weichen für die Zukunft gestellt werden. Bis 2020 müssen die
industrialisierten Länder eine Reduktion von 30% CO2 gegenüber dem
Stand 1990 erzielen, bis 2050 muss global minus 50% CO2 erreicht
werden. Eine Herausforderung für die Delegierten ist zudem, alle
Länder, darunter stark wachsende Staaten wie Brasilien, Indien und
China, ins Boot zu holen. Die Schmerzgrenze des Klimawandels liegt
bei einer Erwärmung von maximal 2°C. Das ist massiv, wenn man sich
vor Augen führt, was der Klimawandel bereits jetzt für die Schweiz
bedeutet: Grossflächige Überschwemmungen, intensivere
Niederschläge, Hitzesommer wie 2003 mit europaweit 35’000
Hitzetoten. Besonders Augenfällig sind schnell schmelzende
Gletscher.

Für Andres Wirz (21) und Frank Ernst (23),
Mitglieder der Jugend-Delegation in Montreal, ist klar, dass die
Gletscher in den Schweizer Alpen verschwinden werden, falls die
Tatenlosigkeit von Wirtschaft und Politik anhält. Das nehmen die
beiden engagierten Jugendlichen nicht tatenlos hin und sagen: «Wir
fordern Bundesrat Leuenberger zu Taten auf und wir werden die
Teilnehmer der Klima-Konferenz mit diesem Problem konfrontieren.
Jetzt muss etwas gegen die globale Erwärmung unternommen werden.
Ansonsten wird unsere Zukunft buchstäblich dahin schmelzen.» An der
Konferenz werden sie Zeugnis ablegen – mit den Resten des
Morteratsch-Gletschers in ihren Händen. Die jungen Menschen aus der
Schweiz sind damit international in bester Gesellschaft, so haben
in den letzten Wochen Jugendliche in Deutschland, Frankreich,
Indien und rund 20 weiteren Ländern die Folgen des Klimawandels
dokumentiert. Aus all diesen Ländern werden Jugendliche nach
Montreal zur Klimakonferenz fahren mit der Botschaft: «Reduce
CO2!». Jetzt.

Die zwei Schweizer Teilnehmer der
Jugenddelegation:

Andres Wirz (21, Wahlendorf/BE) ist gelernter
Schreiner, hat mehrere Jahre in Nepal gelebt, macht seit vier
Jahren mit beim JugendSolarProjekt von Greenpeace (JSP) und ist
interessiert an alternativen Formen der Mobilität.

Frank Ernst (23, Ossingen/ZH) studiert
Maschinenbau-Ingenieur, ist vergangenes Jahr mit an Bord des
Greenpeace-Schiffes «Argus» zur Renewables2004-Konferenz nach Bonn
gefahren. Aktives Mitglied vom Jugendsolarprojekt.

Kontakt:

Retze Koen, Leiter Jugendsolarprojekt Greenpeace +41 44 447 41
01

Alexander Hauri, Klimakampagne Greenpeace Schweiz +41 44 447 41
25

Andres Wirz, Mitglied der Jugenddelegation +41 79 585 39 83

Frank Ernst, Mitglied der Jugenddelegation +41 79 771 50 94