Studie «Energieperspektive 2050»

Die Umweltorganisationen Greenpeace,
WWF, Verkehrsclub der Schweiz (VCS) und Schweizerische
Energie-Stiftung (SES) haben heute ihre Studie «Energieperspektive
2050» präsentiert. Das Fazit: Die Schweiz kann ihren
Energieverbrauch bis 2050 um zwei Drittel reduzieren.

Zürich. Der Energieverbrauch liegt in der
Schweiz heute bei 6000 Watt pro Kopf. Der grösste Teil davon sind
nicht-erneuerbare Brenn- und Treibstoffe. Das ist langfristig weder
nachhaltig noch klimaverträglich. Die Umweltorganisationen haben
das gleiche Ziel wie der Bundesrat: Sie wollen die Schweiz in die
klimaverträgliche und versorgungssichere 2000-Watt-Gesellschaft
führen. Das heisst: Die Schweiz muss ihren Energieverbrauch bis
2050 um zwei Drittel reduzieren. Von den verbleibenden 2000 Watt
pro Kopf müssen 1500 Watt erneuerbar, 500 Watt dürfen noch fossil
sein (Öl, Gas).

Ausgangspunkt der Studie war die Frage: Wie
weit kommt die Schweiz auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft mit
den Best-Technologien (Stand 2004) und dem schrittweisen Umbau der
Stromversorgung auf erneuerbare Energien? Als politische
Rahmenbedingungen wurden in der Studie folgende Massnahmen gesetzt:
Zielorientierte Lenkungsabgabe auf alle Energieträger mit
vollständiger Auszahlung an Wirtschaft und Bevölkerung, technische
Normen für elektrische Best-Geräte, Minergie-P als Neubau- und
Gebäudesanierungsnorm sowie eine zielgerichtete Einspeisevergütung
für Strom aus erneuerbaren Energien. Die Studie der
Umweltorganisationen kommt zu folgenden Hauptergebnissen

  • Das 2000-Watt-Ziel wird mit diesen Massnahmen bis 2050 deutlich
    verfehlt. Hauptgründe sind die Bereiche motorisierte Mobilität und
    Gebäudeheizungen.
  • Der konsequente Einsatz der besten Technologien (Stand 2004) in
    den Bereichen Gebäude, Mobilität, elektrische Geräte und
    Dienstleistungen kann den Energieverbrauch bis 2050 um immerhin 40%
    reduzieren – bei gleichbleibendem Lebensstandard. Das heisst: Bei
    Gesamtausgaben von 24,5 Milliarden Franken für Energie (2004) geben
    Wirtschaft, Haushalte und öffentliche Hand heute rund 10 Milliarden
    Franken pro Jahr für unnötige Energieverluste aus.
  • Die Schweiz braucht weder 2020 noch 2035 neue Gas- oder
    Atomkraftwerke: Die Reduktion des Stromverbrauchs durch
    energiesparende elektrische Geräte und mehr Strom aus erneuerbaren
    Energien machen Grosskraftwerke überflüssig.

In einem Zusatzbericht zur Hauptstudie zeigen
die Umweltorganisationen, dass das 2000-Watt-Ziel mit zusätzlichen
Massnahmen bis 2050 erreichbar ist. Dies erfordert allerdings
energiepolitische Grosstaten im Mobilitäts-, Gebäude- und
Strombereich.

Kontakt:

Greenpeace/Eva Geel (044 447 41 24)WWF/Adrian Stiefel (079 253
79 90)

VCS/Adrian Schmid (076 342 39 51)SES/Jürg Buri (078 627 84
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