Greenpeace-AktivistInnen räumen Migros-Regale aus

Zur Grillsaison haben
Greenpeace-AktivistInnen am Migros-Hauptsitz Fleischregale
ausgeräumt. Viele Fleischprodukte stammen aus Ländern, in denen
grosse Mengen Gentech-Futtermittel eingesetzt werden. Migros hat
bis heute keine Gentechfrei-Richtlinien für importierte tierische
Produkte erstellt.

Zürich. Heute früh haben
Greenpeace-AktivistInnen am Migros-Hauptsitz am Limmatplatz in
Zürich importierte Fleisch- und insbesondere Geflügelprodukte aus
den Regalen genommen, in Einkaufswagen gefüllt und beim Management
des orangen Riesen deponiert. «Importfleisch aus Gentech-Fütterung?
Nein Danke!» steht auf den Aktionstafeln. Damit fordern die
AktivistInnen von der Migros Klarheit: Der Grossverteiler kann
selber keine Garantie abgeben, dass die von ihm verkauften
Fleischprodukte gentechfrei sind. Denn nicht alle ausländischen
Lieferanten setzen auf Gentechfreiheit.

Was in der Schweiz an Geflügel konsumiert wird,
stammt zur Hälfte aus dem EU-Raum, aber auch aus Brasilien oder
Argentinien. Ein Löwenanteil der weltweit angebauten
Gentech-Pflanzen wandert direkt in die Futtertröge von Masttieren.
«Grossverteiler sind sich der Thematik durchaus bewusst. Da bei
tierischen Produkten Gentech-Fütterung nicht gekennzeichnet werden
muss, lässt Migros seine Kundschaft im Dunkeln stehen. Das ist ein
Skandal», protestiert Marianne Künzle von Greenpeace Schweiz. Denn
eine grosse Mehrheit der KonsumentInnen will laut Umfragen wissen,
ob Tiere mit Gentech-Futtermittel gemästet werden und befürwortet
eine Deklarationspflicht für tierische Produkte aus
Gentech-Fütterung.

Die Massenproduktion von Fleisch- oder
Geflügelprodukten unterstützt eine intensivierte und
umweltschädigende Landwirtschaft. Wer sich den Grillplausch
trotzdem nicht verderben lassen will, kauft am besten ökologisch
produziertes Schweizer Fleisch – das ist garantiert gentechfrei.
Gentechfreie Fütterung garantieren unter anderem folgende Labels:
BioSuisse (Knospe), demeter, kagfreiland, IP-Suisse,
SuisseGarantie, CoopNaturaplan, Bio (Migros), M-7 (Migros).

Ein weltweites Experiment an Mensch, Tier und
Natur ist im Gange. Nach wie vor ist ungeklärt, ob Gentech-Futter
oder -Lebensmittel negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Dass der Anbau von Gentech-Pflanzen zu vermehrtem Verbrauch von
Pestiziden führt, die Artenvielfalt dezimiert, biologischen Landbau
verunmöglicht und damit die Umweltzerstörung vorantreibt, ist
bereits bittere Realität. Greenpeace fordert Migros und andere
Grossverteiler auf, sofort Richtlinien zu erstellen, die auch bei
importierten Fleisch-, Geflügel- und Milchprodukten eine
gentechfreie und umweltschonende Fütterung garantieren.

Kontakt:

Marianne Künzle, Genschutz-Kampagne Greenpeace Schweiz, 079 /
410 76 48

Greenpeace-Medienabteilung, 044 447 41 11