Zukunft gehört der effizienten erneuerbaren Energie
Greenpeace begrüsst die Stossrichtung des heute veröffentlichten Schlussberichtes von Dori Schaer-Born, der Präsidentin des Forums Energieperspektiven. Doch lässt er im umstrittensten Punkt – der Frage nach Grosskraftwerken – die nötige Klarheit vermissen. Energieperspektiven sollen der Schweiz den besten Weg in eine klimafreundliche Zukunft ohne neue Atomrisiken weisen. Öl, Gas und der Atombrennstoff Uran gehen früher oder später aus. Sicher versorgen können uns darum nur unsere einheimischen erneuerbaren Energiequellen. Diese gilt es nun entschlossen zu entwickeln, und gleichzeitig die Energieeffizienz stark zu verbessern.
Zürich. Die Technik macht laufend Fortschritte – auch bei der Energieeffizienz. Allein dank bester, heute schon verfügbarer Effizienz bei Geräten, Fahrzeugen und Gebäuden liesse sich der Energieverbrauch um 40 % senken. Dies haben die Umweltorganisationen mit ihrer im Mai veröffentlichten Studie «Energieperspektiven 2050» nachgewiesen. Eine mutige und konsequente Effizienzstrategie mit verbindlichen Zielen und zielführenden Massnahmen muss darum zum ersten Standbein einer zukunftsfähigen Energiepolitik werden.
Die Schweiz verfügt über grosse Potenziale an einheimischen erneuerbaren Energiequellen, die bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Das zeigen die amtlichen Grundlagen-Berichte für Geothermie, Holz, Biomasse/Biogas, Wind oder Sonnenenergie deutlich. Das zweite energiepolitische Standbein muss darum darin bestehen, die Erschliessung dieser Energiequellen entschlossen zu fördern. Mit einer zielorientierten Einspeisevergütung, damit sich die nötigen Investitionen lohnen.
Die grössten Stromverschwender müssen ersetzt werden, allen voran die Elektroheizungen. Bloss 7 % aller Wohnungen sind mit solchen bestückt. Doch im kalten Winter verheizen sie die Hälfte des Stroms, den alle fünf Atomkraftwerke zusammen produzieren. Ein Unsinn, der nicht länger tolerierbar ist. Die grossen Stromkonzerne sollen nicht neue Mega-Atomkraftwerke planen, sondern für die Ersetzung dieser Stromheizungen sorgen. Dafür stehen sie in der Pflicht, denn sie haben diese Stromfresser früher mit Köder-Tarifen gefördert, um ihren Stromabsatz zu sichern.
Leo Scherer, Atom-Kampagne Greenpeace: «Wir brauchen keine klimaschädlichen, gefährlichen und teueren neuen Atomkraftwerke. Gefragt sind jetzt Grosstaten bei der Energieeffizienz und bei der Förderung der erneuerbaren Energie.»
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