Greenpeace-Aktion zur Bilanz-Medienkonferenz des Konzerns

Damit den Axpo-Verantwortlichen endlich ein Licht aufgeht, haben Greenpeace-AktivistInnen sie heute morgen anlässlich ihrer Bilanz-Medienkonferenz mit einem Banner empfangen: «Axpo: Stoppt die AKW-Planung! Reduce CO2 ohne Atom» steht darauf. Des weiteren bittet Greenpeace die Axpo-Bosse um ein Gespräch, um ihnen die Energieperspektiven der Umweltorganisationen darlegen zu können. Denn Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger machen Grosskraftwerke unnötig.

Zürich.  Eine sichere, atomfreie und klimafreundliche Energieversorgung ist möglich: Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) erspart ein Dollar, der in Energieeffizienz investiert wird, 2,2 Dollar an Investitionen in Grosskraftwerke.

Auch die Axpo sollte das wissen. Doch ihr vor allem aus PolitikerInnen und nur zwei Wirtschaftsfachleuten bestehender Verwaltungsrat legt kein Gewicht auf die Vermeidung von teuren und technisch völlig unnötigen Stromverlusten (zum Beispiel Standby und veraltete Elektroheizungen). Ebensowenig beschäftigt er sich mit der Umlenkung der Investitionen in die forcierte Erschliessung der einheimischen erneuerbaren Energiequellen wie Holz, Biomasse, Wind, Wasserkraft und Sonnenenergie. Die Axpo-Strategie ist geprägt von Grossinvestitionen in den Ausbau der Pumpspeicher-Kapazitäten und Hochspannungs-Übertragungsleitungen, um klimabelastenden billigen Kohlestrom zu importieren. Und vom lauten Ruf nach neuen Grosskraftwerken insbesondere Atomkraftwerken.

Ausgerechnet PolitikerInnen von Parteien, die Klimaschutz-Bemühungen wie eine CO2-Abgabe auf Treibstoffen torpedieren, planen im Axpo-Verwaltungsrat mit dem Argument des Klimaschutzes neue AKW und Gaskraftwerke. Damit setzen sie den Hochenergie-Pfad der letzten Jahrzehnte fort. Dies ist angesichts der Klimaerwärmung, der Atommüllproblematik und der schwindenden Ressourcen an nichterneuerbaren Energieträgern wie Uran und Erdgas keine verantwortbare Option.

«Statt eine Versorgungslücke herbeizureden, muss endlich das genutzt werden, was uns in grossem Mass zur Verfügung steht: Das riesige Potenzial der Energieeffizienz und die erneuerbaren Energiequellen. Das sind die Trümpfe der Zukunft, die langfristig Energie sparen, die Versorgungssicherheit erhalten und die Unabhängigkeit erhöhen können», sagt Leo Scherer, Energieexperte bei Greenpeace Schweiz. In ihren Energieszenarien für die Schweiz zeigte Greenpeace mit anderen Umweltorganisationen 2006 auf, wie die Stromversorgung ohne Atommüll und CO2-Emissionen gesichert werden kann. Das Wahljahr 2007 steht im Zeichen des Klimawandels. Greenpeace wird die verantwortlichen ParlamentarierInnen in die Pflicht nehmen.

Kontakt:

Leo Scherer, Energiekampagne Greenpeace Schweiz 044 447 41 23 Greenpeace-Medienabteilung 044 447 41 11