Drei Minuten vor 12 zeigt die riesige Uhr an, mit der Greenpeace-Aktivisten heute die Teilnehmenden der Vorbereitungs-Tagung zur Weltklimakonferenz in Nairobi empfingen. Die rund 40 Minister und Ländervertreter werden in Rüschlikon zwei Tage lang beraten. Ebenso lange wollen die Aktivistinnen und Aktivisten ihre Präsenz aufrecht halten – als mahnendes Zeichen für die Dringlichkeit, mit der jetzt die Weichen gestellt werden müssen, um den globalen Klimawandel möglichst bald zu stoppen.
Zürich/Rüschlikon. Heute und morgen werden die
Delegierten über die wohl grösste, weltweite Herausforderung
konferieren: den durch den Menschen verursachten Klimawandel. Die
Greenpeace-Aktivisten warteten heute vor dem Tagungsgebäude auf die
Eintreffenden mit einem Geschenk – einer Armbanduhr mit der
Aufschrift «time is running out», als kleinem Pendant zur riesigen
Uhr. Im beigelegten Brief fordert Greenpeace die Delegierten auf,
sich mit dem Tragen der Uhr zu verantwortungsvollem Entscheiden und
Handeln zu verpflichten. Mit einigen Delegierten, darunter den
Umweltministern Moritz Leuenberger und Kivutha Kibwana (Kenia),
sind die Aktivisten bereits Kontakt getreten, weitere werden
folgen.
- An die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls (bis
2012) muss nahtlos die zweite anschliessen, die dritte ist bereits
mit zu denken. - Die vertretenen Länder müssen verbindliche Aussagen machen zu
Reduktionszielen und Zeitplan. Orientierungsgrösse ist die maximal
verkraftbare globale Erwärmung von 2 Grad und die sich daraus
ergebenden Treibhausgas-Reduktionen 30% bis 2020 und für die
Industrienationen 90% bis 2050 (global 50%). - Die Wirtschaft, insbesondere die Sektoren Elektrizität,
Kohlekraftwerke, Verkehr (inkl. Flug) und energieintensive
Industrien sind speziell in die Pflicht zu nehmen. - Für die ärmsten Länder, vor allem Afrika, müssen
Anpassungsmassnahmen an die Klimaveränderung entwickelt und
finanziert werden.
Alexander Hauri, Klimakampagne Greenpeace: «Die
Schweiz könnte jetzt die Chance packen, wieder zum Zugpferd der
globalen Klimapolitik zu werden. Dazu muss sie aber auch ihre
Hausaufgaben machen. Als erstes heisst das, die CO2-Ababe
umzusetzen.» Greenpeace plant, die Präsenz bis zum Konferenz-Ende
aufrecht zu halten. Besuche sind herzlich willkommen.
Kontakt:
Alexander Hauri, Klima-Kampagne Greenpeace (vor Ort) Tel. 076
399 60 61
Greenpeace Medienabteilung Tel. 044 447 41 11