Der Druck auf Ciba zur Sanierung ihrer Altlasten lässt nicht nach. Angeliefert in einem Riesenpaket verlangen 10’200 Unterschriften eine Totalsanierung der Ciba-Farbstoff-Altlasten, die das Basler Trinkwasser gefährden.
Basel. Greenpeace-AktivistInnen haben heute
Morgen bei Ciba in Basel ein Riesenpaket mit der
Totalsanierungs-Petition abgeliefert. Die 2.5 Meter grosse Kiste
enthält die von 10’200 Menschen unterzeichnete «Petition zur
Totalsanierung der Chemiemülldeponien in der Region Basel».
Greenpeace hatte Ciba-Konzernleiter Armin Meyer vor einem Monat
ersucht, die Petition persönlich im Namen des Konzerns entgegen zu
nehmen. Die Ciba-Geschäftsleitung erschien jedoch nicht, sie erhält
nun Paketpost.
Neben Ciba haben auch Clariant, Roche, Rohner
und SF-Chem die Petition ignoriert. Sie liessen durch ihre
Interessensgemeinschaft Deponiesicherheit Regio Basel (IGDRB) per
Mediencommuniqué nur verlauten, es gäbe keine Hinweise auf eine
Gefährdung des Trinkwassers, und Totalsanierungen seien ökologisch
unsinnig. Greenpeace bewies mit eigenen Trinkwasseranalysen jedoch
das Gegenteil. Das Pauschal-Dementi ist unglaubwürdig. Es scheint
so, dass die Chemiefirmen die Zeichen der Zeit noch immer nicht
erkannt haben – auch nach den Erfahrungen von Schweizerhalle und
Seveso.
Das Chemiemüllproblem und die Basler
Trinkwasserverschmutzung besteht zu einem grossen Teil wegen der
Farbstoffchemie der alten Ciba – der heutigen Ciba
Spezialitätenchemie. Es müsste ein Ciba-Interesse sein, die
Abfallsünden der Farbstoffchemie zu beseitigen. Trotz Fusionen und
Auslagerungen gilt Ciba SC heute als eine der Hauptverantwortlichen
und Hauptlastenträgerinnen mit massgeblichem Schuldanteil. Armin
Meyer hätte es in der Hand, zusammen mit den anderen
verantwortlichen Basler Chemiefirmen das Problem mittels
Totalsanierungen dauerhaft zu lösen. Er könnte sich an den Aussagen
des ehemaligen Ciba-Geigy-Leiters Alex Krauer orientieren, der
schon 1989 nach Schweizerhalle erklärte, dass «für die Zukunft der
Ciba-Geigy und der gesamten Chemie die Akzeptanz in Öffentlichkeit
und Gesellschaft entscheidend ist». Ciba SC scheint diese Haltung
zu verwerfen und ein Risiko für die Bevölkerung in Kauf zu nehmen.
Armin Meyer muss mit Totalsanierungen beweisen, dass er die
berechtigten Sorgen der Bevölkerung ernst nimmt.
Kontakt:
Matthias Wüthrich, Chemiekampagne Greenpeace Schweiz 044 447 41
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Greenpeace Medienabteilung 044 447 41 11