Als Reaktion auf die Ereignisse der letzten Wochen haben Greenpeace-AktivistInnen bei Ciba, Syngenta, Clariant und Novartis symbolische «Giftmüll»-Haufen abgekippt. Wegen der rechtswidrigenund fahrlässigen Aushubarbeiten bei der Elsässer Deponie Letten haben Greenpeace Frankreich und Greenpeace Schweiz gemeinsam Klage eingereicht.

Basel. Am Eingang der Firmensitze von Ciba,
Syngenta, Clariant und Novartis haben Greenpeace-AktivistInnen
nachgestellt, was damals bei der wilden Chemiemüll-Ablagerung in
der Region Basel vorging: Ein Lastwagen fährt vor, kippt Chemiemüll
ab und fährt wieder weg. Analog kippten die UmweltschützerInnen
Schutt und Fässer mit den Firmenlogos auf einen Haufen. Im
Gegensatz zur nachgestellten, harmlosen «Greenpeace-Deponie»
stellen die Altlasten der Basler Chemie eine echte Bedrohung für
Mensch und Umwelt dar.

Der unsachgemässe Eingriff von Novartis &
Co. bei der Elsässer Chemiemülldeponie Letten, der zum Abstellen
der Trinkwasserbrunnen von Allschwil und Schönenbuch führte, hat
weitere Folgen: Greenpeace Frankreich und Greenpeace Schweiz
reichen im Tribunal de Grande Instance in Mulhouse eine Klage gegen
die verantwortlichen Chemiefirmen wegen unbewilligten
Aushubarbeiten ein. Ein solch schwerwiegender und zudem
unsachgemässer Deponie-Eingriff ohne Bewilligung und ohne
Sicherheitsmassnahmen für Arbeiter, Boden, Luft und Wasser ist in
der Schweiz klar illegal – dass dies auch 200 Meter jenseits der
Schweizer Grenze illegal ist, haben jetzt die französischen Richter
festzuhalten.

Umweltschutz darf keine Grenzen kennen –
Greenpeace akzeptiert keine doppelten Standards zwischen Frankreich
und der Schweiz. Novartis & Co. dürfen die Landesgrenzen nicht
länger instrumentalisieren und verschiedene Behörden gegeneinander
ausspielen.

Zur Erinnerung: Ein Bauer war vor über einem
Monat beim Pflügen seines Feldes auf Chemiemüll aus der Deponie
Letten gestossen. Daraufhin versuchten Novartis, Ciba, Syngeta,
Clariant, Roche & Co. durch ihre Interessengemeinschaft
Deponiesicherheit Regio Basel (IGDRB) den Vorfall zu verheimlichen
und begannen fahrlässig eine gefährliche Teilsanierung.

Zu den «Chemiemülldeponien» vor den
Firmeneingängen: Greenpeace bietet den Chemiekonzernen an, diese
wieder abzutragen – im selben Tempo, wie die Chemie ihr
Chemiemüllproblem angeht. Gespräche zwischen den Firmen und
Greenpeace auf höchster Ebene sollen jetzt dafür sorgen, dass die
Lösung für das Deponie- und Trinkwasserproblem nicht noch länger
auf die lange Bank geschoben wird. Greenpeace fordert erneut die
dringende Totalsanierung.

Kontakt:

Matthias Wüthrich, Chemiekampagne Greenpeace (vor Ort) +41 44
447 41 31

Greenpeace-Medienabteilung +41 22 741 03 64