Aussen-Heizgeräte haben keinen Platz im Kanton Baselland. Auch die Städte Zürich, Bern, Solothurn, Luzern und Winterthur haben den energieverschwenderischen Terrassenstrahlern den Kampf angesagt. Das reicht aber bei weitem nicht, denn gesetzliche Grundlagen sind noch selten und trotz Verbot wuchern Heizpilze auf dem Privatgelände von Restaurants und Cafés.
Zürich. Terrassenstrahler oder sogenannte
Heizpilze verursachen eine massive Energieverschwendung und
verbreiten sich rasant in der Schweiz. Deshalb lancierte Greenpeace
Anfang Februar eine Umfrage bei den kantonalen Energiefachstellen
und den 20 grössten Städten, um Vorreiter im Kampf gegen die
energieverschwenderischen Aussen-Heizstrahler zu finden (Greenpeace
Medienmitteilung vom 6. Februar 2008). Pionier-Kanton ist
Baselland, dessen Energiegesetz den Gebrauch von mobilen
Aussen-Heizgeräten gänzlich untersagt. Alle Vorreiter-Städte –
Zürich, Bern, Solothurn, Luzern und Winterthur – haben Richtlinien,
wonach mobile Terrassenstrahler auf öffentlichem Grund nicht
gestattet sind.
Die Analyse der Umfrageergebnisse zeigt ein
gewichtiges Problem auf: Es gibt in einigen Kantonen zwar
Regelungen, nach denen Aussenheizungen nur mit erneuerbaren
Energien oder nicht anders nutzbarer Abwärme betrieben werden
dürfen. Allerdings gilt diese Vorschrift nur für fest installierte
Aussenheizungen. Mobile Geräte – also die gas- und strombetriebenen
Heizstrahler – sind nicht inbegriffen.
Auch in den Musterstädten und -kantonen hat der
Gesetzgeber Lücken offen gelassen. Die Heizpilz-Verbote gelten nur
auf öffentlichem Grund. Ein Grossteil der Restaurants und Cafés
verfügt aber über eine private Fläche für die Aussenbewirtung, auf
der die Geräte aufgestellt werden dürfen. Dieses Problem soll
demnächst in Winterthur in Angriff genommen werden.
Annette Reiber, Leiterin der Effizienzkampagne
von Greenpeace zieht folgendes Fazit: «Die meisten
Energiefachstellen sind sich des Problems bewusst und wollen dieser
Energieverschwendung ein Ende setzen». Dabei sprechen sich die
meisten Befragten für eine Regelung auf kantonaler oder Bundesebene
aus. Einige wenige Städte und Kantone sind der Ansicht, es bestehe
kein Handlungsbedarf, solange die Heizpilze bei ihnen noch nicht
stark verbreitet sind. Das sieht Greenpeace anders: «Es ist
wichtig, diesen Boom jetzt zu unterbinden, bevor in der
Aussengastronomie neue, klimaschädliche Standards gesetzt werden,
denen sich der einzelne Gastwirt kaum entziehen kann», sagt Annette
Reiber von Greenpeace.
Die ausführlichen Umfrageergebnisse werden
heute an die zuständigen Stellen übergeben. Greenpeace fordert Bund
und Kantone auf, die absurde Energieverschwendung zu stoppen und
die klimaschädlichen und atomare Abfälle verursachenden
Heizstrahler zu verbieten.
Vorreiter im Kampf gegen
Heizpilze gesucht (Pressemitteilung vom 6.2.2008)
Weitere Informationen bei:
Annette Reiber, Energieeffizienzkampagne Greenpeace Schweiz
044 447 41 84
Greenpeace-Medienabteilung 044 447 41 11