Bauern aus dem ganzen Tessin besäen auf dem Bauernbetrieb «La Colombera» in Sant’Antonino zusammen mit zwei Bauern aus Spanien und Kanada ein Feld mit Bio-Weizen. Damit wollen sie ein klares Zeichen setzen für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik und eine Verlängerung des Gentech-Anbaumoratoriums. Mit dabei sind auch SP-Nationalrätin Marina Carobbio und Giovanni Berardi, Präsident des Bauernverbandes Agrifutura.

Sant’Antonino. Das Parlament wird demnächst über die Verlängerung des Gentech-Moratoriums ab 2010 debattieren. Die Gentechnologie in der Landwirtschaft ist riskant für Mensch und Umwelt. Sie  schafft für Bauern, die gentechfrei produzieren wollen immense wirtschaftliche Probleme. Dies zeigt sich in allen Weltregionen, wo Gentech-Pflanzen angebaut werden, etwa in Nordamerika aber auch in Europa. Aus diesem Grund sind auf Einladung von Greenpeace diese Woche zwei Bauern aus Kanada und Spanien in der Schweiz, um über ihre negativen Erfahrungen mit dem Gentech-Anbau in ihren Ländern zu berichten.

Der kanadische Bauer und Vize-Präsident der National Farmers Union Terry Boehm sowie der Biobauer Juan Carlos Simon Valencia produzieren in einem schwierigen Umfeld. Ernten von Raps oder Mais können nicht mehr als gentechfrei verkauft werden oder sie werden durch den Gentech-Anbau in der Nähe verunreinigt. So konnte Herr Simon seine letztjährige Ernte nicht mehr als biologisch verkaufen, weil sie durch Gentech-Mais verunreinigt wurde. Die finanziellen und sozialen Schäden haben deshalb viele Biobauern in Spanien gezwungen, den Maisanbau ganz aufgegeben. Dasselbe hätten die Schweizer Bauern zu tragen, wenn es zum Anbau genmanipulierten Saatguts käme.

Mit der symbolischen gemeinsamen Aussaat von gentechfreiem Saatgut auf dem Tessiner Bauernbetrieb «La Colombera» in Sant’Antonino setzen die ausländischen Gäste Boehm und Simon zusammen mit Tessiner Bauern, einer Nationalrätin und dem Präsidenten von Agrifutura ein klares Zeichen für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik. «Solche Berichte aus Gentech-Anbauländern machen deutlich, dass sich ein Land wie die Schweiz entscheiden muss. Entweder man setzt auf eine ökologische Lebensmittelproduktion oder man öffnet einer umweltschädlichen Gentech-Landwirtschaft Tür und Tor. Ein bisschen Gentech und ein bisschen Bio – das geht nicht.»  sagt Marianne Künzle von Greenpeace Schweiz. Die Umweltorganisation kämpft seit Jahren für eine gentechfreie Schweiz und unterstützt eine Verlängerung des Gentech-Moratoriums um weitere fünf Jahre.

Erfahrungsberichte von Juan Carlos Simón und Terry Boehm

Informationen unter www.greenpeaceticino.ch oder bei:

Marianne Künzle, Greenpeace Schweiz, 079 / 410 76 48 (deutsch/englisch)

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