Zermatt VS. Greenpeace-Aktivisten haben heute auf dem Gornergletscher im Wallis die grösste Botschaft aller Zeiten ausgelegt: «OUR CLIMATE – YOUR DECISION!» fordert alle Staatsoberhäupter auf, endlich Verantwortung für den globalen Klimaschutz zu übernehmen. Den Bundesrat, der morgen Mittwoch die Schweizer Klimaziele verabschiedet, fordert Greenpeace auf, glaubwürdige Vorarbeit für die Jahrhundert-Klimakonferenz in Kopenhagen zu leisten: Minus 40% CO2 bis 2020 und 1,3 Mrd. Franken in den globalen Klimafonds.
40 Greenpeace-AktivistInnen haben gestern und
heute unter grossem körperlichem Einsatz die 140 mal 60 Meter
grosse Botschaft «Our Climate – your Decision!» auf dem
Gornergletscher im Wallis ausgelegt. Sie weisen damit in aller
Deutlichkeit darauf hin, wie dringend es ist, dass die Politik
jetzt handelt. Gemäss neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen
verläuft die Klimaerwärmung weit schneller und dramatischer als
noch vor kurzem prognostiziert. Die Schweiz ist als Alpenland
besonders betroffen – die schmelzenden Gletscher zeugen
eindrücklich davon. Greenpeace fordert von allen
Staatsoberhäuptern, unverzüglich und entschlossen zu handeln.
Mit seinem morgigen Entscheid zur Revision des CO2-Gesetzes gibt
der Bundesrat die Position vor, mit der die Schweiz im Dezember in
die Verhandlungen an der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen einsteigen
wird. Diese Konferenz bietet die Jahrhundert-Chance, das Steuer in
der globalen Klimapolitik herumzureissen. Entsprechend wichtig ist
der Schweizer Beitrag: Als Land mit hohem CO2-Ausstoss pro Kopf
muss die Schweiz ihre Vermittlerqualitäten, ihre Finanzkraft und
ihr Innovations-Knowhow in die internationalen Verhandlungen
einbringen.
Greenpeace hat zwei Forderungen an den
Bundesrat:
1.) Wie alle Industrienationen muss die Schweiz bis 2020 den
CO2-Ausstoss im Inland um 40 Prozent reduzieren. Nur so kann die
schier ungebremste Erwärmung der Atmosphäre entschleunigt und die
kritische Grenze von maximal 2°C Erwärmung mit einiger
Wahrscheinlichkeit unterschritten werden.
2.) Die Schweiz muss jährlich 1,3 Milliarden Franken (0,8 Mrd.
Euro) in den globalen Klimafonds einzahlen und so ihren Beitrag
leisten zu Anpassungsmassnahmen in ärmeren und besonders
betroffenen Ländern, zur Vermeidung der Abholzung und zum Auf- und
Ausbau CO2-armer Technologien. Insgesamt ist der Fonds von den
Industrieländern mit jährlich 110 Milliarden Euro zu speisen.
Die historisch für den Klimawandel hauptverantwortlichen Länder
müssen voran gehen. Nur so kann es in Kopenhagen gelingen, alle
Länder in ein wirkungsvolles Klimaabkommen einzubinden. Dazu
Alexander Hauri, Klimaexperte bei Greenpeace: «Der Bundesrat und
insbesondere das Parlament entziehen sich seit Jahren echtem
Klimaschutz. Jetzt muss die Schweizer Regierung endlich Initiative
zeigen und gleichzeitig Massstäbe setzen für die Klimakonferenz in
Kopenhagen. Greenpeace wird alles daran setzen, dass im Dezember
ein wirkungsvolles Abkommen resultiert.»
Greenpeace wird mit einem Klimaschutzcamp auf dem Gletscher
ausharren, um der Gefährlichkeit des globalen Klimawandels und der
Dringlichkeit zu handeln Nachdruck zu verleihen. Auf dem Gletscher
und auf der Website von Greenpeace sind Menschen eingeladen, sich
für echten Klimaschutz einzusetzen. Zur gleichen Zeit dokumentiert
das Greenpeace-Schiff «Arctic Sunrise», wie in
der Arktis in beunruhigendem Tempo gigantische Eismassen schmelzen.
Der Klimawandel passiert überall – jetzt.
Pressebilder
Pressebilder der Gletscheraktion auf
dem Gorner Gletscher
Kontakt
Anita Merkt, Kommunikationsbeauftragte Greenpeace Schweiz: 078
791 40 20
Alexander Hauri, Klimaexperte Greenpeace Schweiz: 076 399 60
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Dokumente zum Thema:
Internationale Klimakonferenz Kopenhagen:
Die Forderungen von Greenpeace
Klimawandel und seine Auswirkungen
Neuste Fakten zum Klimawandel
(englisch)