Bern/Zermatt. Pünktlich zum Arbeitsbeginn des Bundesrates haben Greenpeace-AktivistInnen heute in einer Blitzaktion unmittelbar vor dem Eingang des Bundeshauses eine Steinplatte montiert. Darin eingemeisselt sind die erforderlichen Schweizer Klimaziele. Der Bundesrat muss an seiner heutigen Sitzung zum CO2-Gesetz die Weichen für eine Klimapolitik stellen, die den Klimaschutz in der Schweiz und international endlich voranbringt. Wie dringend es ist, dass die Politik handelt, demonstrieren auch die Greenpeace-AktivistInnen, die seit Montag auf dem Gornergletscher im Wallis ausharren und dort auf den immer bedrohlicher verlaufenden Klimawandel hinweisen.
Unübersehbar und fest im Boden vor dem
Bundeshaus verankert, steht der Stolperstein, an dem der Bundesrat
heute nicht vorbeikommen soll. Er wurde früh morgens von
Greenpeace-AktivistInnen montiert und enthält die Forderungen an
das zu revidierende CO2-Gesetz sowie an die Schweizer Klimaziele
für Kopenhagen: 40 Prozent weniger CO2-Ausstoss in der Schweiz bis
2020 und ein jährlicher Beitrag von 1,3 Milliarden Franken in einen
neu zu schaffenden internationalen Klimafonds.
Seit Einführung des CO2-Gesetzes ist der Klimawandel weit
rascher und dramatischer fortgeschritten als ursprünglich
angenommen, die wissenschaftlichen Prognosen mussten und müssen
weiterhin nach oben korrigiert werden. Es braucht daher ein Gesetz,
das den neusten Fakten gerecht wird und Verantwortung zeigt
gegenüber den Regionen der Welt, welche die Auswirkungen des
Klimawandels bereits mit voller Wucht zu spüren bekommen. «Am
Klimawandel historisch mitschuldige Industrienationen wie die
Schweiz müssen jetzt klare Reduktionsvorgaben und steinharte
Währung auf den Tisch legen. Ohne diese Zusage wird sich an der
internationalen Klimakonferenz in Kopenhagen nichts bewegen», so
Alexander Hauri, Klimaexperte bei Greenpeace. «Bis heute hat der
Bundesrat beim Klimaschutz kläglich versagt. Heute muss er
beweisen, dass es ihm mit dem Klimaschutz in der Schweiz und mit
internationaler Verbindlichkeit ernst ist.»
Die Steinplatte mit den eingemeisselten Forderungen soll beim
Eingang zum Bundeshaus stehen bleiben und alle ein- und ausgehenden
EntscheidungsträgerInnen an ihre grosse Verantwortung für
wirkungsvollen Klimaschutz erinnern. Greenpeace-AktivistInnen
harren derweil weiter auf dem Gornergletscher im Wallis aus, um von
einem Ort des Geschehens aus den Klimawandel zu dokumentieren und
für mutiges Handeln einzustehen. Die Bevölkerung hat die
Möglichkeit, ihre Sorge ums Klima und ihren Aufruf an die Politik
auf dem Gletscher oder auf der Greenpeace-Website kundzutun.
Greenpeace wird den heutigen Entscheid des Bundesrates verfolgen
und sich später am Tag dazu äussern.
Kontakt
Alexander Hauri, Klimaexperte Greenpeace
Schweiz: 076 399 60 61
Pressebilder
Pressebilder von der Aktion auf dem
Bundesplatz
Text auf der Steinplatte
26. August 2009
Hier entscheidet der Bundesrat über den Schweizer Beitrag zur
Rettung des Weltklimas. Erforderlich sind: Minus 40% CO2 bis 2020
im Inland 1.3 Milliarden Franken jährlich in einen globalen
Klimafonds
Weitere Informationen
Weitere Informationen zur Klimakonferenz in
Kopenhagen und zur Aktion auf dem Gornergletscher im Dossier.