Basel, 28. April 2011. An der heutigen UBS-Generalversammlung haben Dutzende als Orang-Utans verkleidete Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten die Schweizer Grossbank aufgefordert, jegliche Geschäftsbeziehungen mit Firmen zu beenden, die Regenwälder und Torfgebiete zerstören. Greenpeace-Waldspezialistin Mirjam Kopp richtet sich drinnen mit einem Referat direkt an Management und Aktionäre der UBS. Es geht dabei vor allem um Geschäfte mit dem indonesischen Papiergiganten APP.
«Rainforest: too big to fail! Bis die UBS die Finanzierung der Regenwaldzerstörung stoppt, wirklich stoppt, werden wir nicht ruhen». Das haben die als Orang-Utans verkleideten Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten den UBS-Aktionären heute Morgen mitgeteilt. Denn durch Geschäftsbeziehungen mit Firmen die Regenwälder und Torfgebiete in Indonesien zerstören, ist die UBS mitverantwortlich an einer ökologischen Katastrophe mit globalen Auswirkungen. Die UBS ist Shareholder des indonesischen Papierproduzenten APP (Asia Pulp & Paper), erbringt Investment-Banking-Dienstleistungen für das Unternehmen und gab ihm Kredite nachdem es sich für zahlungsunfähig erklärt hatte. APP gilt weltweit als besonders zerstörerische und skrupellose Firma. Allein in den zwei indonesischen Provinzen Riau und Jambi hat sie bisher mehr als eine Million Hektaren Regenwald für die Produktion von Zellstoff und Papier vernichtet.
Indonesien ist heute der drittgrösste Treibhausgasemittent weltweit, denn durch die massive Waldvernichtung werden enorme Mengen an CO2 freigesetzt. Der Orang-Utan sowie viele andere Tier- und Pflanzenarten sind akut vom Aussterben bedroht weil ihre Lebensräume zerstört werden für die Produktion von Papier und Palmöl.
«Wenn die UBS weiterhin in Regenwaldzerstörung investiert, so hat dass nicht nur für die Umwelt und das Klima Konsequenzen», sagt Mirjam Kopp, Waldcampaignerin bei Greenpeace Schweiz. «Dies wird auch für die UBS selbst zu einem immer grösseren Risiko. Firmen welche Regenwälder zerstören und damit die Orang-Utans aussterben lassen, kommen in der Öffentlichkeit nicht gut an.» Mehrere internationale Konzerne, darunter auch Nestlé, haben dies bereits erkannt, und die Konsequenzen gezogen. Auch im Finanzsektor werden soziale und ökologische Faktoren immer stärker integriert und gewertet weil dies immer mehr Kunden fordern. Berücksichtigt die UBS Umwelt- und soziale Kriterien, so kann sie ihren Unternehmenswert steigern und ihr Image verbessern.
Die UBS scheint dies jedoch noch nicht begriffen zu haben. Sie hat zwar dieses Jahr erstmals eine Kurzversion ihrer internen Richtlinien veröffentlicht. Aber so diskret, dass es wohl kaum einer der AktionärInnen die heute hier sitzen, mitbekommen hat. Wenn die UBS mit ihren eigenen Richtlinien zufrieden wäre, wirklich zufrieden, dann würde sie diese vermutlich vollständig veröffentlichen und der Öffentlichkeit stolz präsentieren. Denn dann hätte sie nichts zu verstecken. Die Realität sieht ganz anders aus: Das Vorgehen der UBS ist intransparent, da nur ein Teil der Richtlinien der Öffentlichkeit zugänglich ist. Sie sind des weiteren nicht streng genug und es ist unklar ob sie für alle Geschäftsbereiche gelten Sie sind des weiteren unvollständig und werden nicht auf alle Geschäftsbereiche angewendet. So entsteht der Eindruck von Augenwischerei.
Greenpeace fordert von der UBS die sofortige Beendigung jeglicher Geschäftsbeziehungen mit Firmen, die Regenwälder und Torfgebiete zerstören. Die UBS muss ihre Richtlinien zu Umwelt- und sozialen Risiken verbessern, vollständig veröffentlichen, verbessern und konsequent umsetzen. Greenpeace ruft die UBS auf, nicht zu ruhen, bis sie bezüglich Urwaldschutz eine Vorbildfunktion unter den Banken erreicht hat.
Weitere Informationen und Medienbilder unter www.greenpeace.ch oder bei:
Mirjam Kopp, Waldkampagne Greenpeace Schweiz, 044 447 41 68
Yves Zenger, Mediensprecher Biodiversity&Toxics Greenpeace Schweiz, 044 447 41 56