Genf, 13 April 2011
Vor dem Handelssitz von Neste Oil in Genf, haben heute als Orang-Utan verkleidete Aktivisten dem finnischen Energiekonzern den Public Eye People’s Award übergeben. Erhalten hat der Konzern den schändlichen Preis für seinen Produktion von Biodiesel aus Palmöl, den er unter dem irreführenden Namen „Neste Green Diesel“ verkauft. In Indonesien und Malaysia werden Regenwälder und Torfgebiete zerstört für diesen begehrten Rohstoff. Von Online-Aktivisten aus der ganzen Welt wurde Neste Oil während dem WEF in Davos mit 17’385 Stimmen als übelstes Unternehmen des Jahres gekürt. Damit hat Neste Oil sogar BP weit zurück auf den zweiten Platz versetzt.
Neste Oil ist einer der grössten Abnehmer von Palmöl weltweit. Der finnische Konzern behauptet nachhaltigen Biodiesel zu produzieren, in Wirklichkeit aber treibt er die globale Nachfrage nach Palmöl in die Höhe. Diese Geschäftspraxis führt zur skandalösen Zerstörung der Regenwälder in Indonesien und Malaysia, bedroht die letzten noch übrig gebliebenen Rückzugsgebiete von bereits vom Aussterben bedrohten Arten wie dem Orang-Utan und führt zusätzlich zu enormen Treibhausgasemissionen. Letzte Woche wurde der Anschein von Nachhaltigkeit der sich Neste Oil geben will, erneut entlarvt. IOI Group, einer der Hauptlieferanten von Neste Oil, wurde vom „Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ (RSPO) ein Ultimatum gestellt wegen ungelösten Landkonflikten und illegaler Entwaldung in Sarawak, Malaysia und Ketapang, Indonesien. Als Folge davon, hat der RSPO zurzeit alle Zertifizierungen von IOI eingestellt.
Public Eye, ein gemeinsames Projekt von der Erklärung von Bern und Greenpeace Schweiz, stellt einen Kritischen Kontrapunkt zum World Economic Forum (WEF) in Davos dar. Dieses Jahr wurde der Public Eye Peoples Award im Namen der über 17’ 000 Online-Aktivisten übergeben, welche ein Geschäftsmodell das auf die Zerstörung von Regenwäldern basiert nicht akzeptieren. Entgegengenommen wurde der Anti-Oscar von Neste Oils Vize Präsident und Head of Sustainability Simo Honkanan, welcher extra für diesen Anlass nach Genf gekommen ist. Diese Tatsache zeigt einerseits die Bedeutung von Public Eye Awards auf und ist andererseits ein Zeichen dafür, dass Neste Oil sich bewusst wird, dass ihr Imageproblem bezüglich Nachhaltigkeit immer gravierender wird.
Weitere Auskünfte:
Mathias Schlegel, Déclaration de Berne, 021 620 03 05
Mirjam Kopp, Greenpeace Schweiz, 077 459 90 20