Die von Industrie und VGD geplante Teilsanierung ist eine Billigsanierung, die das Problem Feldreben-Deponie nicht löst. Im Gegenteil: BASF, Novartis, Syngenta und der Kanton Basel-Land nehmen sogar weiterhin eine Trinkwasserverschmutzung in Kauf. Der Kanton übernimmt damit ein Risiko von rund 500 Millionen Franken, wenn die Deponie später doch noch richtig aufgeräumt werden muss.
Anders als z.B. Roche in Grenzach bei der Kesslergrube, will Novartis zusammen mit BASF, Syngenta und der VGD in Muttenz nur eine Teilsanierung durchführen. Anstatt den gefährlichen Chemiemüll vollständig auszugraben, soll bei der Feldreben-Deponie während den nächsten fünf Jahren nur das Grundwasser gereinigt werden. Das macht wenig Sinn, weil die Giftquelle bestehen bleiben würde.
Nur drei Prozent des giftigen Deponieinhalts im Auge
Erst im Rahmen von Bauvorhaben auf der Deponie soll nach fünf Jahren ein kleiner Teil des Chemiemülls nach und nach ausgehoben werden. Dabei orientieren sich Industrie und VGD nach eigenen Angaben nur auf sogenannte chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW). Allerdings: Sie machen keine drei Prozent des Deponieinhalts aus, wie die Verantwortlichen in der Detailuntersuchung selber festhalten. Das zeigt deutlich: Bei der geplanten Teilsanierung handelt es sich um eine Billigsanierung und ein Alibiprojekt.
Kanton Basel-Land übernimmt Risiko von bis 500 Millionen Franken
80 Prozent des Deponieinhalts sollen liegen bleiben. Ein solches Flickwerk wird gemäss Projekt zwar den Kanton und den Bund rund 100 Millionen Franken kosten, das Problem Feldrebengrube aber nicht lösen. Im Gegenteil: Der Kanton bzw. die Baselbieter SteuerzahlerInnen übernehmen ein Risiko von bis 500 Millionen Franken, wenn später doch noch richtig aufgeräumt werden muss. Das ganze Deponieareal bleibt und muss im Altlastenkataster verbleiben. Die Kosten werden damit auf spätere Bauvorhaben vor allem des Kantons übertragen.
Trinkwasser von Basel und Umgebung weiter in Gefahr
Denn: Mit ihrer Alibisanierung nehmen Novartis & Co. weiterhin eine Verschmutzung des Trinkwassers von 230’000 Menschen in der Stadt und Agglomeration Basel in Kauf, wie ADM-Experte Prof. Walter Wildi an der Medienkonferenz der ADM vom 29. April 2013 aufzeigte. Novartis & Co. spielen ein gefährliches Spiel: 75% der im Trinkwasser nachgewiesenen Schadstoffe kommen auch in der Feldrebengrube vor. In solchen Fällen verlangt die Eidgenössische Altlastenverordnung die Beseitigung der Gefahrenquelle. Aus diesem Grund verpflichteten die Kantone Wallis (Monthey), Aargau (Kölliken) und Jura (Bonfol) Novartis & Co, ihre dortigen Chemiemülldeponien auszugraben. Im Baselbiet aber riskieren die Verantwortlichen scheinbar lieber die Verschmutzung des Trinkwassers anstatt die Altlastenverordnung durchzusetzen.
Die ADM fordert:
- BASF, Novartis, Syngenta und VDG müssen sich der möglichen Kontamination des Trinkwassers von 230’000 Menschen in Stadt und Agglomeration Basel endlich stellen. Dass die ihre Gesundheit weiterhin gefährdet werden soll ist inakzeptabel.
- Die sichere, einmalige und definitive Beseitigung der Chemiemülldeponie Feldreben auf Kosten von BASF, Novartis und Syngenta gemäss den Vorgaben der Eidgenössischen Altlastenverordnung.
Kontakt:
Hanspeter Meier, Co-Präsident ADM, SP Muttenz, 079 746 71 15
Harald Friedl, Vorstand ADM, 076 544 48 30