Axpo, Betreiber des AKW Beznau, hat zur heutigen Greenpeace-Protestaktion Stellung genommen und einmal mehr gezeigt, dass ihr Sicherheitsverständnis höchst mangelhaft ist. Es gilt die von unabhängigen Fachexperten erarbeiteten Erkenntnisse zur Alterungsproblematik ernst zu nehmen und die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Florian Kasser, Atomexperte bei Greenpeace Schweiz, kommentiert das wie folgt:

Stichwort Sicherungskonzept: Wie die Aktivistinnen und Aktivisten auf das Gelände gelangt sind, ist nebensächlich: Es geht heute vielmehr darum, dass Uralt-Reaktoren wie Beznau ein untragbares Risiko darstellen und die Sicherheit von Mensch und Umwelt gefährden.

Stichwort Sicherheitsstandards: Die Axpo beruft sich auf die europäischen Stresstests, um die Sicherheit der Anlagen zu bescheinigen. Bei diesen Stresstests wurden jedoch ausgerechnet Risiken, die mit der Alterung verbunden sind, gar nicht analysiert. Das ist jedoch das grosse Problem beim AKW Beznau. Der Zustand des Reaktordruckbehälters (jenes Stahlgefäss, das die Brennelemente umschliesst und in keinem Fall versagen darf) wurde zum Beispiel nicht untersucht. Dass in Beznau der Sicherheitsbehälter (Containment) durch Korrosion geschwächt ist, wird auch nirgends erwähnt.

Nachrüstungen: Die Technik eines in den 1960er-Jahren gebauten AKW ist komplett überholt und kann auch mit riesigen Investitionen nicht auf ein zeitgemässes Sicherheitsniveau (auf den Stand von Wissenschaft und Technik) gebracht werden. Ein Beispiel: Trotz der aktuellen Nachrüstungen bleiben die Notfallsysteme nicht automatisiert, eine Anforderung, die bereits aus dem Tschernobyl-Unfall (1986) abgeleitet wurde.

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