900 bekannte Menschen aus der ganzen Welt – darunter sieben Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger – fordern die Arktis-Anrainerstaaten auf, die Arktis vor dem Zugriff durch Ölkonzerne zu schützen. In der Schweiz haben namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Kultur und Forschung die von Greenpeace initiierte Arktis-Deklaration unterzeichnet – etwa Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger und der Soziologe Jean Ziegler. Ausserdem sprechen sich in einer neuen repräsentativen Umfrage unter Webnutzern drei Viertel der befragten Schweizerinnen und Schweizer für den Schutz der Arktis aus.
«Wir können nicht die Energiewende bei uns beschwören und gleichzeitig Ölbohrungen in der Arktis hinnehmen», bringt es Alt-Bundesrat und Ex-Energieminister Moritz Leuenberger auf den Punkt. Der Schutz der Arktis ist eine internationale Angelegenheit, die alle Staaten und jeden Einzelnen betrifft.
Das Verbrennen von Öl aus immer entlegeneren Regionen wie der Arktis heizt den Klimawandel weiter an und bremst die Umsetzung der dringenden und nachhaltigen Energiewende. Die Schweiz muss deshalb jetzt handeln und sich gegen den Ausverkauf dieses einmaligen Ökosystems engagieren.
Über fünf Millionen Menschen weltweit unterstützen bisher die Greenpeace-Forderung nach einem Schutzgebiet in der Arktis. Zudem zeigt eine neue von Greenpeace in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage unter Webnutzern des kanadischen Instituts RIWI in 30 Ländern klar auf, dass der Schutz der Arktis ein breit getragenes Anliegen ist. Dreiviertel der befragten Menschen wollen nicht, dass Ölkonzerne wie Shell und Gazprom in der Arktis nach Öl bohren und damit das sensible Ökosystem aufs Spiel setzen. In der Schweiz zeigt sich das gleiche Bild: In allen Sprachregionen und Kantonen sprechen sich drei Viertel der Befragten dafür aus, dass Regierungen ein Schutzgebiet rund um den Nordpol einrichten. Darüber hinaus unterstützt dieselbe grosse Mehrheit den Schutz des gesamten Arktischen Ozeans vor Ölbohrungen und anderen Formen grossindustrieller Aktivität.
Die durch das Engagement von freiwilligen Arktisschützerinnen und Arktisschützern zustande gekommene breite Unterstützung für die Arktis-Deklaration verleiht dieser Bewegung zusätzliches politisches Gewicht. 900 Persönlichkeiten – darunter der Musiker Paul McCartney, die Schauspielerin Emma Thompson, der schwedische Ex-Premier Ingvar Carlsson sowie sieben Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger (1) – haben die Deklaration unterzeichnet.
Folgende Personen aus der Schweiz haben die Deklaration zum Schutz der Arktis unter anderem unterzeichnet:
-Alt-Bundesrat und Ex-Energieminister Moritz Leuenberger
-Soziologe und Autor Prof. Jean Ziegler
-BDP-Parteipräsident Martin Landolt
-Grünen Co-Präsidentinnen Regula Rytz und Adèle Thorens
–Christine Lauterburg: Die Sängerin sang zudem auf der Alp Oberbärgli im Berner Oberland einen Arktissegen.
-Kabarettist, Liedermacher, Comic-Zeichner Manuel Stahlberger
-Snowboard-Profi Reto Kestenholz
-Snowboard-Profi Nicolas Müller
-Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden
-Extrem-Bergsteiger Stephan Siegrist
-Abenteurer Thomas Ulrich: Mit eine Kletter-Aktion bekundet er seine Leidenschaft für die Arktis, die er 2015 mit «Muskel-, Wind und Willenskraft» durchqueren will.
-Prof. Dr. Martin Grosjean (Direktor Oeschger Center für Klimawandel-Forschung Bern)
-Dr. Michael Riffler (Wissenschaftler Oeschger Center f&uu ml;r Klimawandel-Forschung Bern)
-Dr. Heini Wernli (Institute for Atmospheric and Climate Science ETH Zürich)
-Zürcher Stadträte Daniel Leupi, Richard Wolff und André Odermatt
«Für den Schutz der Arktis, dieses sensiblen Ökosystems, seiner indigenen Bevölkerung und seiner einzigartigen Tierwelt braucht es alle. Alleine sind wir ein Tropfen, zusammen sind wir ein Ozean», kommentiert der bekannteste Schweizer Arktisschützer und Greenpeace-Aktivist Marco Weber die Deklaration, die er ebenfalls unterzeichnet hat.
Foto-, Video- und Tonmaterial vom Arktis-Segen von Christine Lauterburg, von Thomas Ulrichs Kletteraktion sowie weitere Informationen zur Kampagne wie die Umfrage finden Sie unter www.greenpeace.ch oder bei Yves Zenger, Mediensprecher Arktis-Kampagne, Greenpeace Schweiz, +41 78 682 00 91
Die internationale Namensliste zur Arktis-Deklaration finden Sie unter:http://arcticdeclaration.org/signatories-list/
(1)
· Rigoberta Menchú Tum aus Guatemala war 1992 die erste indigene Friedensnobelpreisträgerin. Sie erhielt den Preis für ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit und Rechte für Indigene.
· Shirin Ebadi aus Iran war die erste Muslimin, die den Friedensnobelpreis erhielt (2003) für den Einsatz für Menschenrechte.
· Tawakkol Karman aus Jemen war die jüngste Friedensnobelpreisträgerin (2011). Der Preis ging an sie für ihre Arbeit für die Rechte der Frauen.
· Jody Williams, USA, erhielt den Friedensnobelpreis 1997 mit der Kampagne für ein Verbot von Landminen.
· Mairead Maguire aus Nordirland, Friedensnobelpreisträgerin 1976, setzte sich ein für das Ende des Nordirland-Konflikts ein.
· Erzbischof Desmond Tutu aus Südafrika erhielt den Friedensnobelpreis 1984 für sein langes Engagement zur Beendigung der Apartheid in seinem Heimatland.
· Adolfo Perez Esquivel, Argentinien erhielt den Friedensnobelpreis 1980 für seinen Einsatz als Menschrechtsaktivist.