2008 wurde im AKW Leibstadt für die Montage von zwei Feuerlöschern das Primärcontainment durchbohrt. Heute hat die Atomaufsichtsbehörde ENSI ihren Bericht zu diesen unglaublichen Vorgängen publiziert. Greenpeace Schweiz begrüsst den detaillierten Bericht und die geforderten Massnahmen zur Behebung der Mängel in der Sicherheitskultur im AKW Leibstadt. Stossend ist aber, dass sich das ENSI selbst aus der Verantwortung zu stehlen versucht.
«Wir sind sehr enttäuscht, dass der Bericht kein Wort verliert zur Rolle und der Verantwortung der Aufsichtsbehörde. Das ENSI darf sich bei einem derart schwerwiegenden Vorfall nicht einfach aus der Verantwortung stehlen», sagt Greenpeace-Atomexperte Florian Kasser. Seit der Montage der beiden Feuerlöscher vor sechs Jahren wurden Dutzende von Inspektionen durchgeführt. Dabei sieht das entsprechende Regelwerk klar vor, dass die Inspektoren die Schutzhülle regelmässig von Auge prüfen müssen. Warum die Löcher trotz dieser klaren Vorgaben nicht entdeckt wurden, lässt der Bericht offen.
Für Greenpeace ist der Fall nicht abgeschlossen. Die Rolle des ENSI muss von einer unabhängigen Stelle untersucht werden. Greenpeace wird deshalb in den kommenden Tagen die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard anschreiben mit der Bitte, die offenen Fragen in dem Fall abklären zu lassen.
Für weitere Auskünfte:
Florian Kasser, Atomexperte Greenpeace Schweiz, 076 345 26 55
Thomas Mäder, Medienbeauftragter Greenpeace Schweiz, 044 447 41 74