Wem die Umwelt, die Energiewende und der Heimatschutz am Herzen liegen, schreibt am 27. November ein beherztes «Ja» auf den Stimmzettel. Die Volksinitiative für einen geordneten Atomausstieg erhöht nicht nur die Sicherheit für die Bevölkerung, sondern reduziert auch die von uns verursachte Umweltbelastung. Die in der Umweltallianz vertretenen grossen Umweltschutzorganisationen – Greenpeace Schweiz, Pro Natura, VCS, WWF Schweiz und Schweizerische Energie-Stiftung SES – stehen deshalb vereint hinter der Initiative.
Die Initiative für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie ergänzt die Energiestrategie 2050 bestens und definiert einen klaren Zeitplan für die Abschaltung der Schweizer Altreaktoren bis im Jahr 2029. «Dank einer Energieversorgung basierend auf erneuerbaren Energien und gesteigerter Energieeffizienz kann künftig eine sichere Stromversorgung auch ohne fossile und atomare Energieträger gewährleistet werden», sagt Thomas Vellacott, CEO des WWF Schweiz.
Die Umweltbelastung und die Umweltkosten der Schweiz werden durch die Initiative erheblich reduziert: Atomstrom schneidet im Vergleich zu den Erneuerbaren schlecht ab, unter anderem wegen des äusserst problematischen radioaktiven Abfalls und der Aufbereitung des Urans. Hinzu kommen die verheerenden Folgen einer möglichen Atomkatastrophe für Mensch und Natur: «Ein Unfall in einem AKW in der Schweiz würde weite Teile unseres dicht besiedelten Landes auf Jahrzehnte hinaus unbewohnbar machen und unsere vielfältigen Kulturlandschaften mit ihrer typischen Biodiversität unwiederbringlich zerstören», sagt Rico Kessler von Pro Natura.
Erneuerbare können Atom und Kohle ersetzen
Die Alternativen zum ältesten AKW-Park der Welt sind schon jetzt vorhanden: In Europa wurden in den vergangenen Jahren sehr viele neue erneuerbare Anlagen gebaut, und der Strommix wird immer sauberer. Dazu beigetragen hat auch die Schweiz: «Mehr als ein AKW der Grösse von Mühleberg wurde bereits im Inland ersetzt, mehr als zwei AKW durch Investitionen von Schweizer Energieversorgern im Ausland», sagt Christian Engeli, Kampagnenleiter von Greenpeace Schweiz.
Alle Schweizer AKW können bis 2029 schrittweise ersetzt werden, und die Umweltallianz hat aufgezeigt, wie sich die Schweiz zu 100 Prozent aus einheimischem, erneuerbarem Strom versorgen kann: http://bit.ly/2dXtdeV. Kaum ein anderes Land ist besser positioniert für die Energiewende als die Schweiz: Uns stehen die einheimische Wasserkraft, Sonne, Wind, Biomasse und Erdwärme zur Verfügung. Mit einer fachlich korrekten Abklärung von Standorten vonEnergieanlagen unter Einbezug der Heimat-, Natur- und Landschaftsschutzinteressen lassen sich Energieanlagen schnell und umweltverträglich realisieren.
Die Gegner der Initiative bemühen als Argument gegen den Atomausstieg den Klimaschutz; das ist falsch und scheinheilig, denn gerade sie haben bisher eine Dreckstrom-Abgabe und mehr Klimaschutz verhindert. «Wegen dieser Initiative wird kein neues Kohlekraftwerk gebaut», so Florian Brunner, SES-Projektleiter Fossile Energien & Klima. «Im Gegenteil, die Ausstiegsinitiative ist auch für das Klima ein Gewinn: Sie bringt den nötigen Schub für einen zügigen und verbindlichen Umstieg auf klimaschonende erneuerbare Energieträger.»
Für weitere Auskünfte:
Christian Engeli, Kampagnenleiter Greenpeace Schweiz, 079 947 91 04
Rico Kessler, Abteilungsleiter Politik und Internationales Pro Natura, 061 317 92 22
Matthias Müller, Leiter Public Affairs VCS, 031 328 58 54
Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz, 079 291 95 72
Florian Brunner, Projektleiter Fossile Energien & Klima SES, 044 275 21 24