Mit einer lichterloh brennenden Erde fordern als Banker verkleidete Greenpeace-Aktivist*innen in Davos den Finanzsektor auf, die fossilen Industrien nicht länger zu finanzieren. Die am WEF teilnehmenden Finanzinstitute verantworten Finanzierungen in der Höhe von mindestens 1,4 Billionen US Dollar seit Unterzeichnung des Pariser Abkommens. Damit feuern sie weltweit die Klimaerwärmung an, statt Massnahmen zu ergreifen, die dem Ausmass und der Dringlichkeit des Klimanotstandes angemessen sind.

Die Credit Suisse und die UBS haben in den Jahren 2016 bis 2018, also seit Inkrafttreten des Pariser Abkommens, zusammen 83,3 Milliarden US-Dollar für Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Brennstoffe aufgewendet. “Die Schweizer Grossbanken betonen, dass sie ihre Verantwortung bei der Bekämpfung des Klimawandels wahrnehmen und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unterstützen. Durch ihre Kredit- und Dienstleistungsgeschäfte versenken sie aber weiterhin Milliarden in den fossilen Energiesektor statt saubere Energie voranzutreiben. Damit sind sie mitschuldig am Klimanotstand.” sagt Asti Roesle, Klima- und Finanzcampaignerin bei Greenpeace Schweiz. “Solange diese Geschäfte lukrativ bleiben, werden sie kaum davon ablassen.” 

Nicht nur die Grossbanken, auch weitere gewichtige Schweizer Finanzinstitutionen unternehmen nichts, um den mit ihrem bisherigen Investitionsverhalten eingeschlagenen Pfad einer 4-6 Grad Erwärmung zu verlassen und das notwendige 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Auch die Schweizer Nationalbank investiert weiterhin Milliarden in fossile Energieunternehmen, hingegen nur wenig in erneuerbare Energien. Deshalb braucht es dringend Regeln, welche alle Finanzinstitute dazu verpflichten, ihre Geschäftstätigkeiten und Investitionen bis 2030 1,5 Grad kompatibel zu machen.

“Die Zahlen belegen, dass Selbstregulierungsmassnahmen nicht ausreichen werden, damit der Finanzsektor die Klimakrise, welche früher oder später in eine Finanz- und Wirtschaftskrise übergehen wird, bewältigen kann. Es braucht einen Systemwandel. Und es braucht dringend nationale und internationale politische Massnahmen, welche der Finanzindustrie die Überwindung kurzfristiger Profitanreize ermöglichen und zu einer Verlagerung der Investitionen hin zu einem kohlestoffarmen Wirtschaftssystem führen.  Finanzinstitute dürfen jetzt nicht dieselben verheerenden Fehler machen, welche zur Finanzkrise im 2008 führten.Gefordert sind jetzt in der Schweiz insbesondere die Parlamentarier*innen, Finanzminister Ueli Maurer als Vorsteher des Finanzdepartments sowie die Aufsichtsbehörden. Alle Ebenen müssen progressiver werden.” sagt Asti Roesle, Klima- und Finanzcampaignerin bei Greenpeace Schweiz. 

Weiterführende Informationen

Bilder der Protestaktion stehen zum Download bereit auf https://media.greenpeace.org/shoot/27MZIFJ8B6YX1 und es kommen laufend neue hinzu.

Videomaterial erhalten Sie auf Nachfrage.

Report «It’s the finance sector, stupid» von Greenpeace International und die deutsche Zusammenfassung des Berichts können heruntergeladen werden unter https://www.greenpeace.ch/publikation/41025/it’s-the-finance-sector,-stupid

Website: Auf www.worldeconomicfailure.org beleuchtet Greenpeace die massive Finanzierung der fossilen Energiewirtschaft durch Banken, Pensionskassen und Versicherungen, die am WEF teilnehmen.

Kontakte

Asti Roesle, Klima- und Finanzkampagne Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 35 [email protected]
Natalie Favre, Mediensprecherin Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 81 [email protected]

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