Heute hat die Bewegung «Break Free From Plastic» die Resultate der weltweiten Aufräumaktionen veröffentlicht. Fast eine halbe Million Einwegverpackungen und Plastikabfälle aus 52 Ländern hat sie untersucht. Am zweithäufigsten stammen sie von Nestlé. Der Schweizer Multi gibt sich gerne grün, doch zur Menge seines Plastikverschleisses schweigt er stets. Er muss dringendst Kunststoff-Reduktionsziele vornehmen und auf Mehrweg-Systeme umstellen.
Die Plastikkrise hat über 70’000 Freiwillige dazu bewegt, die Natur von Abfall zu befreien und die Absender auszuwerten. Am «World Cleanup Day» vom 21. September 2019 haben sie in 52 Ländern Plastikmüll gesammelt. Und wo immer kenntlich die Marken den verantwortlichen Herstellerfirmen zugeordnet. Die weitreichende Auswertung – von 476’423 weggeworfenen Gegenständen – deckt die grössten Plastikverschmutzer der Welt auf. Die Top 1 belegt wie schon letztes Jahr Coca-Cola, Nestlé ist auf Rang 2 geklettert und hat PepsiCo auf den dritten Platz gedrängt. Die schwarze Liste des «Brand Audit Reports» ergänzen nacheinander Mondelēz International, Unilever, Mars, P&G, Colgate-Palmolive, Phillip Morris und Perfetti Van Melle.
Der Report ist eine Anklage
Was das für die Natur bedeutet, illustriert die Bild-Auswahl der 484 Aufräumaktionen. Zahlreiche Greenpeace-Büros in Asien, Afrika und Europa haben daran teilgenommen. Greenpeace Schweiz hat sich das Seeufer in Vevey vorgenommen, direkt bei Nestlés Hauptsitz. Obschon die Promenade täglich gereinigt wird, haben die Freiwilligen in nur zwei Stunden 1’124 weggeworfene Gegenstände gefunden. Coca-Cola und Nestlé sind auch hier nacheinander die grössten Umweltverschmutzer. Rang drei belegt Coop und auch die Schweizer Detailhändler Migros, Denner und Lidl Schweiz haben den Genfersee mit viel Verpackungen und Einwegabfall vermüllt.
Der «Brand Audit Report» ist eine fundierte Anklage. Konzerne und Verteiler müssen endlich für die Verschmutzung geradestehen, die sie in die Welt setzen. Dank der Wegwerfkultur von Nestlé und Co. befinden wir uns in einer Plastikkrise, das Geschäftsmodell muss neu auf Wiederverwenden beruhen. Nur die grundlegende Umstellung und radikale Reduktion des Plastikverschleisses lassen die Erde aufatmen. Und so auch ihre Bewohner.
Der Brand Audit Report steht unter diesem Link zur Verfügung, eine Bild-Auswahl der weltweiten Aufräumaktionen ist hier abrufbar.
Kontakte
Matthias Wüthrich, Zero-Waste-Experte Greenpeace Schweiz,
+41 44 447 41 31, [email protected]
Eva-Maria Schleiffenbaum, Mediensprecherin Greenpeace Schweiz,
+41 44 447 41 60, [email protected]