Rettet den Amazonas!

Manaus, Brasilien, 24. August 2019 – Greenpeace Brasilien hat bei einem Überflug über die Bundesstaaten Rondônia und Pará Bilder von den Bränden aufgenommen, die in den letzten drei Wochen den Amazonaswald verwüstet haben.

CANDEIRAS DO JAMARI, RONDÔNIA, BRASILIEN: Luftaufnahme eines grossen Brandgebietes bei der Stadt Candeiras do Jamari, im Bundesstaat Rondônia. © Victor Moriyama / Greenpeace

Die Waldbrände, die im Amazonasgebiet wüten, gehören zu den grössten der letzten Jahre. Nach wir vor bedrohen sie die Biodiversität, die indigenen Gemeinschaften und das weltweite Klima. Allein von Januar bis August 2019 war die Zahl der Brände in der Region um 145 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2018.

«Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden, solange wir überhaupt noch Zeit haben. Bei einem Überflug am vergangenen Freitag (23. August) konnten wir die Folgen der umweltzerstörenden Agenda der Regierung Bolsonaro sehen. Riesige abgeholzte Flächen, umgeben von Rauchschwaden, zeigen, wie die industrielle Landwirtschaft den Wald zunehmend verdrängt», erklärt Danicley Aguiar, verantwortlich für die Amazonas-Kampagne von Greenpeace Brasilien. «Entgegen den Behauptungen der Regierung Bolsonaro steht die Feuerwelle im Amazonas sehr wohl im Zusammenhang mit der zunehmenden Entwaldung.»

Im Amazonasgebiet gehen Feuer und Abholzung Hand in Hand. Im laufenden Jahr traten 75 Prozent der Brandherde in Gebieten auf, die 2017 noch bewaldet waren.(1) Die Waldvernichtung ist unmittelbar mit der Klimakrise verbunden. Mehr Abholzung und Brände im Amazonasgebiet führen zu steigenden Treibhausgasemissionen und einer stärkeren globalen Erwärmung. Damit werden extreme Wetterereignisse häufiger und gefährlicher. Für die Wälder, die Biodiversität, den Zugang zu Nahrung und die menschliche Gesundheit werden die Gefahren immer grösser. 

Márcio Astrini, bei Greenpeace Brasilien zuständig für politische Fragen, schätzt die Lage folgendermassen ein: «Die Brände, die den Amazonas zerstören, ruinieren auch das Image Brasiliens innerhalb der internationalen Gemeinschaft. Selbst die Agrarindustrie räumt nun ein, dass die umweltschädigende Politik der Regierung wirtschaftliche Nachteile bringen könnte. Präsident Bolsonaro kündigt keinerlei konkrete Massnahmen zur Bekämpfung der Abholzung an. Er scheint mehr darauf bedacht zu sein, sich selbst zu retten als die Wälder zu schützen.»

«Der Regenwald hat Grenzen, und wir haben diese Grenzen bald erreicht. Darüber hinaus schadet die Entwaldung nicht nur der brasilianischen Wirtschaft, sondern auch dem Klima, der Tierwelt und dem Leben von Tausenden Menschen», fährt Márcio Astrini fort. «Der Kampf gegen Abholzung muss ein gemeinsames internationales Ziel und insbesondere eine Verpflichtung für die Regierung des Landes sein.»

Fotos von den Bränden im Amazonas: hier


Fussnote: 

(1) Die 23’006 Brandherde, die in den ersten 20 Tagen von August 2019 im Amazonasgebiet registriert wurden, teilen sich wie folgt auf: 15’749 traten auf Waldflächen oder erst kürzlich abgeholzten Flächen auf, 5’445 auf Weideflächen, 832 in natürlichen Formationen und 602 auf landwirtschaftlichen Flächen. Von den 6’295 Brandherden, die in der Woche vom 16. bis zum 22. August erfasst wurden, befanden sich 1’201 (19%) in Naturschutzgebieten, davon 364 (6%) in indigenen Gebieten.

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