Die nationale Kampagne The Big Plastic Count, die von der Stiftung Gallifrey, Greenpeace Schweiz und Earth Action For Impact organisiert wird, stösst in der Schweizer Bevölkerung auf positive Resonanz. Im ganzen Land wurden über 5000 Anmeldungen registriert, darunter auch von mehreren Schulen. Diese grosse partizipative Kampagne zur Zählung von Plastikmüll findet vom 31. März bis 6. April statt. Die Daten und die wissenschaftliche Analyse werden im Mai publiziert.
«Solche Zahlen bestärken uns in unserem Vorgehen noch mehr. Alle, mit denen wir über diese Kampagne gesprochen haben, begeistern sich für die Teilnahme, spiegelt die Aktion doch eine echte Besorgnis, bestätigt Laurianne Trimoulla, Sprecherin der Stiftung Gallifrey. Mehr denn je ist es an der Zeit, sich Gehör zu verschaffen. Wir brauchen eine möglichst hohe Beteiligung, um repräsentative und aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, die wir dem Parlament vorlegen können.» Nur 30 % der Bevölkerung sind der Meinung, dass die Schweiz genug tut, um die Plastikverschmutzung im Land zu bekämpfen (Quelle: Studie über den Plastikverbrauch in der Schweiz, GFS Bern, 2022).
«Diese grosse Bürgerbefragung wird es ermöglichen, das Ausmass des Plastikmüllvolumens in der Schweiz und die Dringlichkeit, Abhilfe zu schaffen, aufzuzeigen. Wir zählen auf diese Daten, um wirksame Massnahmen von politischen Entscheidungsträgern auf nationaler und internationaler Ebene einzufordern. Es geht keinesfalls darum, der Öffentlichkeit ein schlechtes Gewissen einzureden: Es ist Aufgabe der Hersteller und des Einzelhandels, mehr Produkte für die Wiederverwendung zu entwickeln. Die Regierung muss die notwendigen Rahmenbedingungen dafür schaffen», sagt Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Schweiz.
Julien Boucher, Gründer von Earth Action For Impact, «hofft, dass die Analyseergebnisse, die den Parlamentarier:innen im Frühjahr vorgelegt werden, deutlich vor augen führt, wie stark die Exposition der Bevölkerung gegenüber Kunststoffen und ihren chemischen Zusätzen ist. Mikroplastik wurde im menschlichen Körper überall dort gefunden, wo es gesucht wurde. Sie enthalten mehr als 16.000 chemische Substanzen, von denen ein Viertel bereits als gefährlich eingestuft wurde. Über die Auswirkungen der anderen 12.000 ist noch wenig bekannt. Es ist wichtig, unverzüglich zu handeln, um diese Exposition besser zu verstehen, zu begrenzen und so die öffentliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen.»
Die Aktion ist umso relevanter, weil vom 5. bis 14. August 2025 in Genf die letzte Verhandlungsrunde des internationalen Vertrags gegen die Verschmutzung durch Plastik stattfinden wird. Eine perfekte Gelegenheit, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Ziele höher zu stecken, denn mit durchschnittlich 127 kg Kunststoff pro Jahr ist die Schweiz auf Platz 8 der Länder auf der Welt, das die meisten Plastikabfälle erzeugt. Die weltweite Plastikproduktion wird sich bis 2040 voraussichtlich verdoppeln und bis 2050 verdreifachen, wenn alles Alten bleibt.
Eine Woche lang ist die gesamte Schweizer Bevölkerung eingeladen, jeden ihrer täglichen Plastikabfälle zu zählen. Die Anmeldung erfolgt online bis zum 6. April 2025. Die Kampagne wird unterstützt und beworben von: Addictlab, Agir à Genève, Après-GE, Association pour la Sauvegarde du Léman, Au REverre, Ecole internationale de Genève, ECOnGOOD, Fédération Romande des Consommateurs, Geneva Ocean Academy, Geneva Graduate Institute, Goodtrack, Institut Le Rosey, KYMA sea conservation & research, La Fresque du Plastique – Switzerland, MACO, MYBLUEPLANET, Nachhaltigkeitswoche Zürich, OceanCare, One Planet Lab (WWF), reCircle, rrreefs, Le Sablier de Cassandre, Sea Shepherd Schweiz, SDGZINE, Smile Wave Fund, Summit Foundation, Swiss Cetacean Society, Trash Hero Switzerland, ZeroWaste Schweiz.
Die Fotos und die Erklärvideos sind auf Youtube und Instagram verfügbar.
Kontakte
Westschweiz
- Laurianne Trimoulla (Sprecherin), Gallifrey Stiftung, laurianne@gallifrey.foundation, 079 860 08 45
- Joëlle Hérin (Expertin), Greenpeace, joelle.herin@greenpeace.org, 079 256 32 65
- Fanny Eternod (Sprecherin), Greenpeace, fanny.eternod@greenpeace.org, 078 662 07 31
- Julien Boucher (CEO), Earth Action, julien.boucher@e-a.earth, 076 532 57 27
Deutschschweiz
- Sonja Sanders (Sprecherin), Greenpeace, sonja.sanders@greenpeace.org, 044 447 41 86
- Medienstelle Greenpeace Schweiz, pressestelle.ch@greenpeace.org, 044 447 41 11
- Julien Boucher (CEO), Earth Action, julien.boucher@e-a.earth, 076 532 57 27
Über uns
Die Stiftung Gallifrey ist eine in Genf gegründete Meeresschutzorganisation. Zu den behandelten Themen gehören unter anderem: Plastik- und damit verbundene chemische Verschmutzung, Schutz der Haie, Meeresbodenabbau, Ökozid, Überfischung, Seestreitigkeiten. Plastic Free Campus ist ein kostenloses Programm der Stiftung, das Schulen zur Verfügung steht, um ihre Campus «plastikfrei» zu machen.
Greenpeace ist eine 1971 gegründete Umweltschutzorganisation, die in mehr als 55 Ländern aktiv ist. Sie setzt sich entschlossen, friedlich und unabhängig für die Erhaltung der Ressourcen des Planeten und seiner Bewohner ein.
EA for Impact ist eine gemeinnützige Schweizer Organisation, die Forschung und kooperative Initiativen vorantreibt, um den ökologischen Wandel in großem Massstab zu beschleunigen. Wir schliessen Nachhaltigkeitslücken durch Open-Access-Forschung und wissenschaftliche Methoden. EA For Impact wird von Earth Action SA und philanthropischen Beiträgen finanziert und stellt Entscheidungsträgern die Werkzeuge und das Wissen zur Verfügung, die sie benötigen, um die grossen ökologischen Herausforderungen zu bewältigen.