Zum allerersten Mal starten die Schweizer Organisationen Gallifrey Stiftung, Greenpeace Schweiz und Earth Action for Impact eine grosse nationale und einwöchige Kampagne zur Zählung von Plastikmüll: The Big Plastic Count. Die Kampagne soll spielerisch, lehrreich und einfach umsetzbar sein. Es werden Tausende von Teilnehmerinnen und Teilnehmern erwartet. Die wissenschaftlichen Daten werden anschliessend dem Parlament vorgelegt.
Vom 31. März bis 6. April 2025 ist die gesamte Schweizer Bevölkerung (Haushalte, Schulen/Universitäten, Unternehmen, Gemeinden usw.) eingeladen, ihre täglichen Kunststoffabfälle zu zählen. Wie? Mit Hilfe eines einfachen Abrechnungsblatts und der dazu gehörenden Plattform, um die Ergebnisse nach Kategorien einteilen zu können. Um teilzunehmen, muss man sich vor dem 6. April 2025 online registrieren.
Ziel der Kampagne ist es nicht nur, die Öffentlichkeit für die Abfallmengen an Plastik zu sensibilisieren, sondern ihr auch die Mittel an die Hand zu geben, um handeln zu können, insbesondere indem sie die Politik anspricht. Earth Action For Impact wird die von allen Teilnehmer:innen übermittelten Daten analysieren und die Ergebnisse im Frühjahr dem Parlament vorstellen, um sie auf die aktuell unzureichenden Massnahmen aufmerksam zu machen.
Die Schweiz liegt auf Platz 8 der Länder weltweit, die am meisten Einweg Plastikabfälle erzeugt. Jeder Schweizer verbraucht durchschnittlich 127 kg Plastik pro Jahr, davon sind 43 % Verpackungen und Einwegartikel. Rund 14.000 Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr in die Schweizer Gewässer und Böden. Es wird geschätzt, dass sich die weltweite Plastikproduktion bis 2040 verdoppeln und bis 2050 verdreifachen wird, wenn alles beim Alten bleibt.
Abgesehen vom Umweltaspekt stellt die Plastikverschmutzung eine echte Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung dar. Mikroplastik wurde im menschlichen Körper gefunden: in der Lunge, im Blut, im Herzen, in den Hoden, in den Gehirnzellen und in der Muttermilch. Kunststoffe enthalten mehr als 16.000 chemische Zusatzstoffe, von denen für mehr als ein Viertel die Gefahr bereits nachgewiesen wurde: endokrine Disruptoren, PFAS, Flammschutzmittel usw. Diese sind einige der Ursachen für chronische Krankheiten und andere Gesundheitsprobleme wie: verschiedene Krebsarten, Unfruchtbarkeit, Fettleibigkeit, Endometriose, Asthma, Diabetes, Herzerkrankungen, Frühgeburten, ADHS. Die Gefährlichkeit der restlichen 12.000 chemischen Zusatzstoffe wird noch untersucht.
The Big Plastic Count ist eine Multi-Organisationen-Initiative, die von folgenden Organisationen unterstützt und gefördert wird: Agir à Genève, Après-GE, Association pour la Sauvegarde du Léman, Au REverre, COSEDEC, Ecole internationale de Genève, ECOnGOOD, Fédération Romande des Consommateurs, Geneva Ocean Academy, Geneva Graduate Institute, KYMA sea conservation & research, La Fresque du Plastique – Switzerland, MACO, MYBLUEPLANET, Nachhaltigkeitswoche Zürich, OceanCare, One Planet Lab (WWF), reefs, Le Sablier de Cassandre, Sea Shepherd Schweiz, Smile Wave Fund, Summit Foundation, Swiss Cetacean Society, Trash Hero Schweiz, ZeroWaste Schweiz.
The Big Plastic Count ist ursprünglich eine Kampagne aus Grossbritannien, an der seit 2022 472.000 Menschen teilgenommen haben, darunter 22.000 Schulklassen. Zusammen haben sie 11 Millionen Einweg Plastikteile gezählt, was zeigt, dass alle Haushalte jede Woche 1,7 Milliarden solcher Teile wegwerfen.
Fotos und ein Erklärvideo sind hier verfügbar.
Kontakte
Westschweiz:
Laurianne Trimoulla (Sprecherin), Gallifrey Stiftung, laurianne@gallifrey.foundation, 079 860 08 45
Joëlle Hérin (Expertin), Greenpeace, joelle.herin@greenpeace.org, 079 256 32 65
Fanny Eternod (Sprecherin), Greenpeace, fanny.eternod@greenpeace.org, 078 662 07 31
Julien Boucher (CEO), Earth Action, julien.boucher@e-a.earth, 076 532 57 27
Schweiz Deutschschweiz
Joëlle Hérin (Expertin), Greenpeace, joelle.herin@greenpeace.org, 079 256 32 65
Sonja Sanders (Sprecherin), Greenpeace, sonja.sanders@greenpeace.org, 044 447 41 86
Medienstelle Greenpeace Schweiz, pressestelle.ch@greenpeace.org, 044 447 41 11
Julien Boucher (CEO), Earth Action, julien.boucher@e-a.earth , 076 532 57 27
Über uns
Die Fondation Gallifrey ist eine in Genf gegründete Meeresschutzorganisation. Zu den behandelten Themen gehören unter anderem: Plastik- und damit verbundene chemische Verschmutzung, Schutz der Haie, Meeresbodenabbau, Ökozid, Überfischung, Seestreitigkeiten. Plastic Free Campus ist ein kostenloses Programm der Stiftung, das Schulen zur Verfügung steht, um ihre Campus „plastikfrei“ zu machen.
Greenpeace ist eine 1971 gegründete Umweltschutzorganisation, die in mehr als 55 Ländern aktiv ist. Sie setzt sich entschlossen, friedlich und unabhängig für die Erhaltung der Ressourcen des Planeten und seiner Bewohner ein.
EA for Impact ist eine gemeinnützige Schweizer Organisation, die Forschung und kooperative Initiativen vorantreibt, um den ökologischen Wandel in großem Massstab zu beschleunigen. Wir schliessen Nachhaltigkeitslücken durch Open-Access-Forschung und wissenschaftliche Methoden. EA For Impact wird von Earth Action SA und philanthropischen Beiträgen finanziert und stellt Entscheidungsträgern die Werkzeuge und das Wissen zur Verfügung, die sie benötigen, um die grossen ökologischen Herausforderungen zu bewältigen.