Der Bundesrat hat heute ein neues Verminderungsziel der Schweiz unter dem Pariser Übereinkommen gutgeheissen.
Georg Klingler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz, kommentiert:
«Der Bundesrat behauptet, die nun verabschiedeten Emissionsminderungen seien kompatibel mit der Einhaltung der 1.5°C-Grenze. Das ist Klima-Greenwashing. Der wissenschaftliche Nachweis, dass mit den Ambitionen der Schweiz die globale Erwärmung auf 1.5°C begrenzt werden kann, bleibt der Bundesrat schuldig. Im Gegenteil: Der Bundesrat plant mit enormen Klimaschulden und einer Übervorteilung reicher Länder.»
«Mit den heute verabschiedeten Klimazielen für 2035 gibt der Bundesrat die überlebenswichtige 1.5°C-Grenze auf. Er missachtet mit seinem Plan das letztinstanzliche KlimaSeniorinnen-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, d.h. er nimmt Klimatodesfälle in Kauf, die verhindert werden könnten. Eine neue Studie zeigt, dass in ganz Europa Millionen von Toten drohen, wenn es nicht gelingt, die Klimaerwärmung zu stoppen.»
«Die Schweiz muss die Begrenzung der zukünftigen Emissionen mit dem weltweit noch verbleibenden CO2-Budget für die Einhaltung der 1.5°C-Grenze abstimmen (siehe auch hier). Das bedingt eine Verdoppelung der Emissionsminderungen im In- und Ausland. Dass es geht, zeigen Länder, die deutlich mehr machen für die Verminderung der Emissionen (siehe aktuelles Klimaschutz-Ranking), so hat zum Beispiel Dänemark vor, die eigenen Emissionen bis 2030 um 70 Prozent zu senken.»
Mit der heute vorgestellten Klimapolitik möchte die Schweiz reiche Länder heftig bevorteilen, wie der Vergleich zwischen der Schweiz und Indien auf einen Blick zeigt.
Die von der Schweiz geplanten linearen Emissionsverminderungen führen im Ergebnis zu einer starken Übervorteilung reicher Länder. (Infografiken für Medien verfügbar).
Kontakte
- Georg Klingler, Klimaexperte Greenpeace Schweiz, 079 785 07 38, [email protected]
- Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]