Greenpeace-Aktivist:innen aus verschiedenen Ländern Europas haben die Zufahrt beim Heliport Lago in Davos blockiert. In Davos versammeln sich derzeit am World Economic Forum (WEF) CEOs und Politiker:innen aus der ganzen Welt. Die Aktivist:innen fordern eine faire Besteuerung von Superreichen für den Umweltschutz und eine gerechte Zukunft für alle.

Fotos und Videos (laufend aktualisiert)

«Superreiche besteuern! Gerechte und grüne Zukunft finanzieren!» Mit ihrem friedlichen Protest – Flugsicherung und Polizei wurden zu Beginn der Aktion informiert – fordern die Greenpeace-Aktivist:innen, dass die grössten Verursacher der Umweltkrise endlich Verantwortung übernehmen müssen.  

Agnes Jezler, Greenpeace-Expertin für ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel, sagt: «Es ist ein Skandal, dass sich Politiker:innen, CEOs, die Reichen und Mächtigen in Davos versammeln, um endlos über globale Herausforderungen zu debattieren, während die Welt brennt und die Menschen damit kämpfen, ihre Grundbedürfnisse zu decken und mit den Folgen des drohenden Umweltkollaps umzugehen. Ungleichheit und Umweltkrise sind eng miteinander verbunden. Es gibt genügend finanzielle Mittel gegen die Umwelt- und Sozialkrise. Sie stecken nur in den falschen Taschen. Es ist Zeit, die Superreichen weltweit und verursachergerecht zur Kasse zu bitten.»

Geld für Umwelt, bezahlbare Mieten und Gesundheit

2024 war das heisseste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Extreme Wetterereignisse nehmen genauso zu wie die extreme Ungleichheit. Superreiche heizen mit umweltschädlichen Investitionen, politischer Einflussnahme und exzessivem Lebensstil die Umweltkrisen besonders stark an.

Es gibt genug Geld, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Laut Greenpeace-Berechnungen können allein in Europa 185 Milliarden Euro durch die gerechte Besteuerung von Vermögen der Superreichen erhoben werden. Geld, das wir für die Genesung der Umwelt, für bezahlbare Wohnungen und eine zahlbare Gesundheitsversorgung brauchen.

Grosse Chance für eine globale Steuergerechtigkeit

Das Jahr 2025 bietet die grosse Chance für eine Reform der globalen Steuerregeln. Zusammen mit 200 zivilgesellschaftlichen Akteuren und Gewerkschaften sowie einer grossen Mehrheit von Ländern unterstützt Greenpeace die UN-Steuerkonvention. Darüber wird derzeit erstmals verhandelt. 

Die Schweiz möchte internationale Steuerfragen in der OECD regeln. Dort haben die Verlierer des heutigen Steuerregimes jedoch kein Mitspracherecht.

Bei der UNO-Steuerkonvention geht es unter anderem um Steuertransparenz und Regeln gegen unlautere Finanzflüsse. Dafür muss sich auch die Schweiz einsetzen.

Kontakt

Agnes Jezler, Expertin & Campaignerin Greenpeace Schweiz, vor Ort in Davos, 078 231 35 21, agnes.jezler@greenpeace.org

Clara Thompson, Campaignerin Greenpeace Europa + International, vor Ort in Davos, +49 175 8530 226, [email protected]

Roland Gysin, Mediensprecher, Greenpeace Schweiz, 044 447 41 47, [email protected]