Die Organisation Recypac, ein Zusammenschluss von Akteuren aus der Plastikindustrie, Herstellerfirmen und Detailhandel, bestätigt heute den Start der Sammlung für Plastikverpackungen und Getränkekartons. Greenpeace Schweiz bedauert, dass diese Akteure weiterhin in das Recycling investieren, anstatt zusammenzuarbeiten, um Mehrwegsysteme einzuführen.

Der Kommentar von Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft bei Greenpeace Schweiz: 

«Eine separate Sammlung von Plastikabfall wird den Bedarf an neuem Plastik für Verpackungen nicht verkleinern. Denn aus den Plastikverpackungen, die im Recycling landen, können keine neuen Verpackungen hergestellt werden, sondern nur gröbere Plastikprodukte (sog. Downcycling). Da Plastik aus Erdöl hergestellt wird, steht das im Widerspruch zu den Klimazielen. Viel sinnvoller wäre es, das Problem an der Wurzel zu packen und dafür zu sorgen, dass weniger Plastik in Umlauf gebracht wird. Die Vorteile für das Klima und die Umwelt wären weitaus grösser. Die einzige wirklich nachhaltige Lösung ist daher eine, welche die Wiederwendbarkeit priorisiert.» 

«Recypac vereint die wichtigsten Akteure der Plastiklieferkette, vom Hersteller bis zum Detailhändler.  Der Verein verpasst eine grossartige Gelegenheit, Mehrwegsysteme zu entwickeln. Stattdessen wälzt er die Verantwortung auf die Konsument:innen ab, indem diese für das Sortieren von Verpackungen bezahlen sollen, die von den Herstellern und dem Detailhandel produziert werden. Das zeugt nicht von einem erweiterten Verständnis von Verantwortung.»

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