Fast 30’000 Personen fordern mit einer Petition Coop und Migros dazu auf, weniger Tierprodukte zu verkaufen und pflanzliche Produkte stärker zu fördern. Ende Juni hatte Greenpeace Schweiz gezeigt, dass Coop und Migros ihre Klimaziele nicht erreichen werden, wenn sie weiterhin so viel Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte verkaufen. Heute sind Greenpeace-Freiwillige an die Hauptsitze von Coop und Migros gereist, um den Detailhändlern überdimensionale Einkaufstaschen als Geschenk zu überreichen. Diese visualisieren die Forderungen der Greenpeace-Petition und weitere Wünsche an Migros und Coop, die Greenpeace gesammelt hat.
Greenpeace-Freiwillige haben heute den Hauptsitz von Coop und Migros besucht, um eine Petition zu übergeben, die weniger Tierprodukte und eine stärkere Förderung von pflanzlichen Produkten fordert. Seit Ende Juni 2024 haben 29’058 Personen die Petition unterzeichnet. Die Freiwilligen überreichten Repräsentant:innen von Coop und Migros die Petition gemeinsam mit einem Geschenk in der Form von überdimensionalen Einkaufstaschen. Sie visualisieren die Forderungen der Greenpeace-Petition, sowie weitere Wünsche an Coop und Migros, die Greenpeace gesammelt hat.
Die Petitionsunterzeichner:innen fordern von Coop und Migros «Mehr Zukunft im Sortiment». Konkret verlangen sie, dass Coop und Migros:
- Werbung und Rabatte von Tierprodukten stoppen
- pflanzliche Produkte im Sortiment fördern
- weniger Tierprodukte anbieten
- wirksam handeln, um die Klimaziele zu erreichen
- transparent kommunizieren, zu welchen Emissionsmengen noch keine Lösungen bestehen
- die eigene Verantwortung nicht auf Konsument:innen abschieben
Greenshifting: Verantwortung abwälzen genügt nicht für Netto Null
Im Juni veröffentlichte Greenpeace Schweiz eine Analyse der Klimabilanzen von Migros und Coop. Beide Unternehmen möchten bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. Doch an konkreten Plänen, wie das erreicht werden soll, scheint es zu mangeln. Denn statt ihr Sortiment und ihre Absatzförderung verantwortungsvoll zu gestalten, argumentieren Migros und Coop mit der bestehenden Nachfrage ihrer Kund:innen. Zugleich setzen sie mit ihrer Werbung, dem Sortiment und den Preisen Anreize, um mehr Tierprodukte zu kaufen. Davon zeugen auch die kürzlich bekannt gegebenen Preisreduktionen auf Frischfleisch sowie die kommunizierte Preisstrategie der Migros. Dieses Abschieben von Verantwortung nennt sich Greenshifting.
Zusätzlich tragen Coop und Migros Rabattschlachten auf Tierprodukte aus und stecken hunderte Millionen Franken in deren Bewerbung. 46 Prozent ihres Fleisches verkaufen die Detailhändler gemäss Bundesamt für Landwirtschaft BLW über Rabatte. Greenpeace zeigte mit der Analyse, dass kein Weg daran vorbeiführt, weniger Tierprodukte zu verkaufen, wenn Coop und Migros ihre Klimaziele erreichen wollen.
«Ohne Detailhandel schaffen wir die dringend benötigte Konsumwende nicht. Um die vom Bund gesetzten Klimaziele bei der Ernährung zu erreichen, sind wir darauf angewiesen, dass Coop und Migros ihre Verantwortung endlich wahrnehmen, ihre Absatzförderung verantwortungsvoll gestalten und weniger Tierprodukte verkaufen. Nur so können wir unseren Teil zur Bekämpfung der Klimakrise und des Artensterbens beitragen.», betont Barbara Wegmann, Konsumexpertin bei Greenpeace Schweiz. «Leider geht der Detailhandel zur Zeit in die entgegengesetzte Richtung, beispielsweise mit den aktuellen Preissenkungen auf Frischfleisch.»
Mehr Informationen
- Bildmaterial der Petitionsübergabe
- Greenpeace-Analyse «Greenshifting statt Klimaschutz»
- Studie «Werbebedingte Emissionen und Umweltbelastung in der Schweiz» (September 2023)
Kontakt
Barbara Wegmann, Konsumexpertin Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 08, [email protected]
Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]