Greenpeace-Aktivist:innen haben heute mitten im Pazifik mit Kanus und Bannern gegen den Tiefseebergbau protestiert. Die Proteste werden weitergehen, solange das vom kanadischen Tiefseebergbau-Unternehmen The Metals Company gecharterte Schiff vor Ort ist.

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Die Aktivist:innen sind auf dem Greenpeace-Schiff «Arctic Sunrise» unterwegs. Der Grund für die Aktion rund 1500 Kilometer westlich der mexikanischen Küste: Das kanadische Tiefseebergbau-Unternehmen «The Metals Company» (TMC) hat ein Schiff gechartert und sammelt vor Ort Daten für den kommerziellen Tiefseebergbau. Einer der Hauptaktionäre von TMC ist die Firma Allseas mit Sitz im freiburgischen Châtel-Saint-Denis.

Der Konzern wird die Daten der Internationalen Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority, ISA) vorlegen. Das Ziel: TMC will möglichst bald mit dem Abbau von Manganknollen beginnen. Diese enthalten neben Mangan auch Kobalt und Nickel, zwei Metalle, die Bestandteil von Batterien sind.

«Es ist unerträglich, dass TMC die Welt in eine neue zerstörerische Industrie drängt – mit nicht abschätzbaren Folgen für die kaum erforschte Artenvielfalt der Tiefsee», sagt Iris Menn, Meeresbiologin und Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz. 

TMC will den Tiefseebergbau vorantreiben – auch ohne internationale Regeln. Welch zerstörerische Folgen der Tiefseebergbau hat, zeigt unter anderem eine aktuelle Studie des deutschen Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel: Durch die riesigen Bagger aufgewirbelte Sedimentwolken bedrohen wichtige Tierarten in der Nahrungskette. 

Iris Menn: «The Metals Company ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse und sieht einzig den neuen vermeintlichen Goldrausch – ohne Rücksicht auf Natur und Mensch. Greenpeace ist vor Ort, um das einzigartige Ökosystem Tiefsee zu schützen.»

Der internationale Widerstand gegen den Tiefseebergbau wächst: Diese Woche hat sich Mexiko für ein Moratorium ausgesprochen und folgt damit Grossbritannien und 22 anderen Staaten, inklusive der Schweiz. Die ISA wird im Sommer 2024 über ein Moratorium für den Tiefseebergbau debattieren. 

Im März hatten Greenpeace-Aktivist:innen an einem internationalen Investor-Meeting in Zürich gegen den Tiefseebergbau protestiert. Am Treffen warb The Metals Company um neue Geldgeber. 

Kontakte

Sol Gosetti, Medienkoordinatorin «Stopp Tiefseebergbau», Greenpeace International: [email protected],  +44 (0) 780 735 2020

Iris Menn, Meeresbiologin, Geschäftsführerin Greenpeace Schweiz, [email protected], 079 886 75 92

Roland Gysin, Mediensprecher Greenpeace Schweiz, [email protected], 044 447 41 17