Eine neue Greenpeace-Studie zeigt, wie bedroht die Meere sind. Die Staatengemeinschaft muss rasch handeln. Iris Menn, Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz, fordert: «Die Schweiz muss das Hochseeschutz-Abkommen schnellstmöglich im nationalen Recht verankern.» Ab 20. September können Staaten das Abkommen ratifizieren.
Der Zustand der Meere ist ernst. Das zeigt eine neue Greenpeace-Studie. Iris Menn, Meeresbiologin und Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz sagt: «Die Klimakrise wirkt sich immer stärker auf unsere Ozeane aus und industrielle Fischereiflotten bringen die Bestände an den Rand des Kollaps.»
Die Durchschnitts-Temperatur der Ozeane war noch nie so hoch. Anfang September lag sie bei 21 Grad Celsius. Das ist 1 Grad mehr als 1985. Darunter leidet besonders die biologische Vielfalt.
Zwischen 2019 und 2022 waren Hochseeschiffe 8,5 Prozent länger unterwegs. In den ökologisch besonders wertvollen Gebieten gab es sogar ein Plus von 22,5 Prozent.
Treibende Langleinen machen mehr als drei Viertel der Hochseefischerei aus. Betroffen sind vor allem Thun- und Schwertfische. Sie sind massiv überfischt. Dazu kommt: Diese Fangmethode verursacht besonders viel Beifang.
Weniger als 1 Prozent der Hochsee geschützt
Vor einem halben Jahr haben die Vereinten Nationen einen globalen Vertrag zum Schutz der Ozeane verabschiedet.
Derzeit sind weniger als 1 Prozent der Hochsee geschützt. Ziel des Ozean-Vertrags ist es, bis 2030 mindestens 30 Prozent unter Schutz zu stellen. Um das zu erreichen, müssen jedes Jahr elf Millionen Quadratkilometer geschützt werden, etwa 2,5mal so viel wie die Fläche der Europäischen Union.
Greenpeace fordert, dass die Staatengemeinschaft den Ozeanvertrag rasch umsetzt. 120 Tage nachdem 60 Länder das Abkommen im nationalen Recht verankert haben, wird es zum global gültigen Recht. Solche Ratifizierungen sind ab dem 20. September möglich. Dann tagt in New York die 78. UN-Generalversammlung.
Die Schweiz muss vorwärts machen
Gemäss Bundesamt für Umwelt kann die Schweiz den Vertrag «frühestens im Frühjahr 2025 ratifizieren». Grund: Es braucht einen Entscheid des Parlaments.
«Die Gesundheit der Meere ist eng mit unserem Überleben verbunden, egal ob Küsten- oder Binnenland», sagt Iris Menn, Meeresbiologin und Geschäftsleiterin Greenpeace Schweiz. «Die Schweiz muss das Hochseeschutz-Abkommen schnellstmöglich im nationalen Recht verankern und die Umsetzung auf internationaler Ebene vorantreiben.»
Weitere Informationen
Greenpeace-Studie zum Zustand der Ozeane (Englisch)
Executive Summary/Zusammenfassung (Deutsch)
Kontakte
Iris Menn, Meeresbiologin, Geschäftsleiterin Greenpeace Schweiz, 079 886 75 92, [email protected]
Roland Gysin, Medienstelle Greenpeace Schweiz, 044 447 41 17, [email protected]