Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir als Kinder regelmässig von Ent­deckungstouren im Wald zurückkamen und dabei – zur grossen Freude meiner Mutter – allerlei unglaublich spannende Sachen mitbrachten. Raupen, die wir zu Schmetterlingen grossziehen wollten, Ameisen, für die wir einen Bau bastelten, oder Schnecken, die von uns ein Zuhause mit Rutsche erhielten. Mein Herz aber schlug am meisten für die Kaul­quappen. Diese quartierten wir jeweils in einem selbst gemachten Terrarium ein und fütterten sie, bis aus ihnen kleine Frösche wurden. Stolz wie Oskar brachten wir sie dann wieder zurück
in den Wald, um ihnen ein schönes Leben im Tümpel zu garantieren. Ein Gedanke, der früher selbstverständ­lich war – heute jedoch nicht mehr.

Unsere Biodiversität schwindet, besonders die aquatische. Schweizer Gewässer leiden unter den Folgen der Klimakrise und mit ihnen lautlos ihre Bewohner:innen. Doch während Fische (S. 29) und Kröten (S. 36) um ihr Über­leben kämpfen, schaut die Politik mal wieder untätig zu (S. 31). Ein Problem, das nicht nur hierzulande besteht. Auch in Afrika verendet das Leben im Victoriasee kläglich (S. 10), und Tier und Mensch fürchten im Donau­delta um ihre Zukunft (S. 16).

Von all diesen Schicksalen möch­ten wir Ihnen in dieser Ausgabe erzäh­len und Sie hoffentlich damit berühren. Denn nur so können auch zukünftige kleine Wunderfitze die Chance erhal­ten, mit Fischen und Kaulquappen Bekanntschaft zu machen.

Danielle Müller, Redaktionsleitung