Sie haben jahrelang keinen festen Boden mehr betreten. Unter Gewaltandrohungen werden sie zur Arbeit gezwungen. Sieben Tage die Woche, bis zu 20 Stunden am Tag.
Prügel und Folter, sexuelle und psychische Gewalt sind an der Tagesordnung. Von vermeintlichen Arbeitsagenturen angeworben und von Menschenhändlern an Fischkutter verkauft, werden sie als Sklaven bis zur restlosen Erschöpfung missbraucht. Oft verpflichten sich die Männer vertraglich für mehrere Jahre. Verlassen sie das Schiff vorzeitig, werden sie kurzerhand im nächsten Hafen ausgesetzt – ohne Lohn und Heimreiseticket. Jeder Versuch der Flucht wird mit psychischer und physischer Gewalt unterdrückt. Viele verschwinden im Meer. Ihrer Rechte beraubt sind sie Gefangene der Hochmeere. Migranten aus Burma, Kambodscha und Indonesien, denen in Thailand auf Fischkuttern ein lukrativer Lohn und ein Weg aus der Armut versprochen wird. Sie sind die Verlierer der Fischereiindustrie. Und sie sind das traurige Zeugnis, dass Sklaverei auch im 21. Jahrhundert noch existiert. Angekurbelt von einer verantwortungslosen Wirtschaft der global agierenden Konzerne.
Greenpeace-Kampagnenerfolg
Einen kleinen Erfolg konnten wir bereits verzeichnen: Nestlé und Mars haben sich Greenpeace gegenüber verpflichtet, das Umladen von Fisch auf hoher See, das den Fischern erlaubte, noch mehr und noch länger zu fischen, endlich auszusetzen. Das ist ein starkes Zeichen gegen illegale Fischerei und Menschenrechtsverletzungen in der Fischereibranche.
Was verbindet Sklaverei mit Thunfisch und Crevetten, Schokolade oder Smartphones? Lesen Sie die Reportage der New York Times oder informieren Sie sich auf endslaverynow.org