Tipps gegen die Plastikflut
Hilf uns, unseren blauen Planeten zu retten. Reduziere deinen Plastikkonsum im Alltag. Damit Plastik nicht das Einzige bleibt, was wir unserem Universum hinterlassen.
Kurzer Nutzen, ewiger Schaden
Plastik ist eine gigantische Gefahr für die Erde. Wusstest du, dass von den 7 Milliarden Tonnen Plastikabfall, die weltweit bisher produziert wurden, 76 Prozent auf Deponien oder in der Umwelt gelandet sind? 14 Prozent wurde verbrannt und nur 10 Prozent recycelt. Mit Recycling können wir die Plastikkrise nicht lösen.
Plastik tötet jedes Jahr Millionen von Lebewesen und zerstört unseren Lebensraum immer mehr. So ist Plastik etwa für den Tod jeder zweiten Meeresschildkröte verantwortlich und findet sich im Magen jedes verhungerten Albatrosses. Mikroplastik steckt auch in deinem Körper. Und es steigert das Herzinfarkt-Risiko, verunreinigt die Muttermilch oder kann zu Unfruchtbarkeit führen.
Plastik belastet die Gesundheit unseres ganzen Planeten und wird der Erde noch in hunderten Jahren zu schaffen machen. Denn so lange dauert es, bis sich Plastik in der Natur zersetzt. Eigentlich wird es gar nie abgebaut, sondern irgendwann einfach so klein, dass es für unser Auge nicht mehr sichtbar ist.
Gemeinsam setzen wir dem schädlichen Plastik ein Ende
Mit diesen zehn Tipps kannst du die Plastikflut in deinem Alltag reduzieren:
Beim Waschen von Kunstfasern wie Polyester lösen sich winzig kleine Plastik-Faseranteile aus der Kleidung, werden mit dem Abwasser fortgespült – und landen letztendlich im Meer. Schon jetzt ist die Textilindustrie für 35 Prozent des Eintrags an Mikroplastik in unsere Meere verantwortlich. Zudem verbraucht die Herstellung von Kunstfasern aus Erdöl viel mehr Energie als die Produktion von Naturfasern. Ein Blick aufs Etikett vor dem Kauf lohnt sich.
Müssen Einwegflasche, Plastikverpackung oder 1-Franken-Gadgets unbedingt sein? Wahnsinn, welcher Aufwand etwa für einen Wegwerflöffel betrieben wird. Viel Plastik im Alltag ist komplett überflüssig. Deshalb: Einfach mal den schnellen Griff zu Wegwerfprodukten hinterfragen und schauen, ob es sie auch aus schönen, wiederverwendbaren Materialien wie Holz, Glas, Stoff oder Metall gibt.
Egal, ob du im Flachland oder in den Alpen unterwegs bist: Plastikabfall gelangt nicht nur über Strände, sondern auch über unsere Flüsse ins Meer. Deshalb: Ärmel hochkrempeln und bei Sammel- und Aufräumaktionen mitmachen. Oder sogar selbst welche initiieren – damit Plastik in der Umwelt keine Chance hat.
Viele Körperpflegeprodukte und Kosmetika enthalten feste, flüssige und wachsartige Kunststoffe. Sie dienen als Schleif-, Binde- oder Füllmittel. Plastik im Produkt zu erkennen, ist nicht ganz einfach.
Mittlerweile bewerben aber auch einige Hersteller plastikfreie Produkte – entsprechende Hinweise sind dann am Regal oder auf der Verpackung zu sehen. Aber auch hier gilt: Genau hinschauen, denn die Greenwashing-Werbung für «mikroplastikfrei» bezieht sich oft nur auf feste Plastikpartikel – nicht aber auf halbfestes oder flüssiges Plastik. Dabei gibt es Alternativen: Naturkosmetik kommt ohne die Zutat Plastik bestens aus – egal in welchem Aggregatszustand. Auch gibt es immer mehr Angebote ohne Verpackung, wie etwa festes Shampoo.
Wir verbrauchen viel zu viele Plastiksäcke! Dabei gibt es nachhaltige Alternativen: Körbe, Rucksäcke, Stofftaschen. Sie sind robuster als Einwegsäcke aus Plastik oder Papier – und ihre Ökobilanz fällt schon bei paarmaliger Nutzung deutlich besser aus. Ein kleiner Stoffbeutel passt in jede Jackentasche und ist deshalb auch bei alltäglichen Einkäufen ein guter Begleiter.
Der Wegwerf-Plastiklöffel ist mittlerweile in der EU sowie in einzelnen Schweizer Städten verboten. Für die schnelle Verpflegung unterwegs, etwa den «To Go»-Becher, wird aber immer noch viel Plastik produziert – das meist nur für wenige Minuten genutzt wird. Durch Einweg-Verpackungen entstehen in der Schweiz täglich hunderte Tonnen an Verpackungsabfall – vieles davon ist Plastik.
Achte auf Mehrwegverpackungen oder nimm gleich eine mit. Ein Thermobecher sieht zum Beispiel nicht nur chic aus, sondern lässt sich auch gut einpacken. Und er hält deinen Kaffee oder Tee länger warm als jeder Einwegbecher. Solltest du – ob nun im Supermarkt an der Frischetheke oder in einem Restaurant – nur Wegwerfverpackungen aus Plastik vorfinden, weise den Betrieb darauf hin.
Jährlich werden hunderte Millionen Tonnen Plastik produziert, Tendenz stark steigend. Hauptabnehmerin ist die Verpackungsindustrie – die damit vor allem Produkt-Marketing betreibt. Doch der Inhalt wird dadurch selten besser. Kaufe deshalb möglichst unverpackte Lebensmittel oder nur solche in grösseren Packungen. In vielen Schweizer Städten gibt es mittlerweile auch Unverpackt-Läden, in denen du Lebensmittel, Kosmetik etc. in selbst mitgebrachte Behälter füllen kannst.
Umdenken bedeutet auch, Hersteller und Lebensmittelhändler auf Alternativen anzusprechen – oder gleich auf regionale Produkte, beispielsweise durch Obst- und Gemüseabos, zu setzen. Wo es in der Umgebung ein Unverpackt-Angebot gibt, zeigt dir die Karte von ZeroWaste Switzerland.
Lass dich bloss nicht täuschen: Säcke aus «Bioplastik» sind derzeit noch reines Greenwashing – erst recht, wenn «kompostierbar» draufsteht. In den wenigsten Fällen sind solche Säcke tatsächlich biologisch abbaubar. Aber wenn, dann nur unter ganz speziellen Bedingungen in der industriellen Kompostierung. Diese Irreführung ruhig an die Verkäufer:innen zurückmelden!
Viele Produkte, die wir täglich nutzen, enthalten langlebiges Plastik. Wenn es kaputt geht, nicht immer gleich alles in die Tonne werfen: Viele Gegenstände lassen sich reparieren oder neu nutzen. Wie zum Beispiel Pflanzentöpfe, Schalen oder stylishe Vorhänge aus den Böden von Plastikflaschen. Das Netz ist voll von kreativen und überraschenden Ideen!
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Unser Abfall für die Ewigkeit
Plastik ist jung. Erst in den 1950ern begann der Plastik-Boom. Produzierte die Menschheit anfangs 2 Millionen Tonnen pro Jahr, sind wir heute bei über 400 Millionen Tonnen Plastik jährlich – Tendenz stark steigend. Wenn es nach der petrochemischen Industrie geht, werden sich die Mengen bis 2050 noch verdreifachen.
Bis Ende 2024 werden wir so gut 12 Milliarden Tonnen Plastik produziert haben. So viel wiegen 1,2 Millionen Eiffeltürme. Zu abstrakt? Vielleicht so: 200 Mal das Gewicht der Chinesischen Mauer, dem grössten menschengemachten Objekt der Welt mit einer Länge von über 6000 Kilometern.
Übrigens: Seit 1950 wurden weniger als 10 Prozent des produzierten Plastikabfalls recycelt. Und Recycling funktioniert auch nur bei sortenreinen Kunststoffen. Es wird geschätzt, dass 76 Prozent des bisher produzierten Plastikabfalls in der Natur oder auf Deponien gelandet sind. Es ist also höchste Zeit, dass wir daran etwas ändern.