Menschen und Visionen

Gioia Theler, 82, Mutter, Grossmutter, Naturschützerin und grosse Tierliebhaberin, hat schon vor vielen Jahren entschieden, Greenpeace in ihrem Testament zu bedenken. Wir haben sie zu ihren Motiven und ihren Gedanken zum Leben befragt.

Was sind Ihre Gedanken, Sorgen und Hoffnungen für die Zukunft, für unseren Planeten?

Ich habe mehr Sorgen und leider wenig Hoffnungen. Ich beobachte, dass wir Menschen nicht aus unseren Fehlern lernen, mit entsprechenden Konsequenzen für unseren Planeten, sei es die abnehmende Artenvielfalt, die Umweltverschmutzung oder die Klimaerwärmung. Und deshalb mache ich mir Sorgen um die Zukunft, meine Kinder, meine Enkel. Hoffnung setze ich in die Selbstheilungskräfte der Welt. Es sind in der Geschichte unseres Planeten viele erschütternde Naturkatastrophen passiert und trotzdem hat sich die Erde wieder erholt und unbeschreibliche Biodiversität und Naturwunder hervorgebracht.

Was ist Ihnen wirklich wichtig im Leben? Wo tanken Sie Kraft und Hoffnung?

Ich schöpfe meine Kraft, meine Freude und auch meine innere Ruhe aus dem Sein in der Natur, aus dem Sein mit Tieren, aus der Musik und natürlich auch aus dem Sein mit Menschen, mit denen ich mich aufgrund gleicher Werte, gemeinsamer Interessen und Leidenschaften verbunden fühle.

Warum haben Sie entschieden, Greenpeace ins Testament aufzunehmen?

Greenpeace gefällt mir als Organisation. Es ist die einzige Organisation, bei welcher ich weiss, dass sie kompromisslos ist in ihren Aussagen, Zielen und in ihrer Art vorzugehen. Sie lässt sich nicht von Interessensgruppen kaufen. Diese Unabhängigkeit ist sehr selten heutzutage. Das Militante, früher vielleicht noch mehr als heute, hat mir immer gefallen. Greenpeace exponiert sich und setzt sich der Kritik aus, das braucht Mut, den viele nicht haben. Die Organisation kann damit zwar nicht alle Menschen gewinnen, gilt für manche als zu links gefärbt, aber das ist gerade das, was mir gefällt: das Aufmüpfige, Unbequeme und das Hinstehen. Ich unterstütze auch andere Organisationen, aber Greenpeace ist einfach die Organisation meines Herzens.

War der Entscheid schwierig, ein Testament zu schreiben oder Greenpeace zu bedenken? Was waren die Hürden?

Eigentlich gab es keine Hürden, weder für das Schreiben des Testamentes noch dafür, Greenpeace darin zu vermerken. Ich habe mich zu einem bestimmten Zeitpunkt mit meinem Testament befasst, weil ich der Meinung war, dass ich es meinen Kindern schuldig bin, «Ordnung zu hinterlassen» beziehungsweise sicherzustellen, dass sie klare Vorgaben vorfinden, wenn ich einmal nicht mehr da bin. Und damit war die Sache erledigt. Nachdem ich, wie schon gesagt, Greenpeace sehr schätze und die Organisation eh jährlich unterstütze, habe ich nicht lange überlegt. Meine Kinder sind, wenn sie eines Tages erben, gut dran. Und es ist eh mein persönlicher Entscheid, wen ich im Testament bedenke.

«Ich hoffe, dass uns der Spirit von Greenpeace auch in Zukunft erhalten bleibt und dass er weiterhin viele Menschen inspiriert. Deshalb berücksichtige ich Greenpeace in meinem Testament.»

Eugen Liengme, Künstler

«Da wir nur diesen einen Planeten zum Leben haben, müssen wir diese wunderbare Erde beschützen und zwar jeder Einzelne von uns. Denn es geht um die Zukunft aller Lebewesen. Was mir an Greenpeace gefällt, ist, wie sie sich mutig für den Schutz der Natur einsetzt. Darum bedenke ich Greenpeace im Testament.»

Elisabeth Reiniger

Das Buch «Geld & Herzblut» porträtiert in Text und Bild Personen, die ihr Vermögen oder einen Teil davon aus den unterschiedlichsten Beweggründen einer gemeinnützigen Organisation vermacht haben.